Erkrath Zustand der Spielplätze ist in Ordnung

Erkrath. · Gleichwohl müsste die Stadt Erkrath laut Spielplatzbedarfsplan langfristig fünf Millionen Euro investieren.

 Der Zustand der Erkrather Spielplätze ist zufriedenstellend, aber die Ansprüche der Nutzer an die Flächen sind gestiegen.

Der Zustand der Erkrather Spielplätze ist zufriedenstellend, aber die Ansprüche der Nutzer an die Flächen sind gestiegen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Versorgungslücken sind nicht aufgefallen und die Qualität ist offenbar auch zufriedenstellend: „Alle Erkrather Spielplätze sind in gutem Zustand, gepflegt und sicher“, bilanzierte Landschaftsarchitekt Markus Schürmann von der Duisburger Firma ST-Freiraum. Im Auftrag der Verwaltung hat sie die rund 80 Spielflächen der Stadt unter die Lupe genommen und bei Informationsveranstaltungen auch die Meinungen und Ideen der Bürger erfragt, um die Spielplatzbedarfsplanung für die drei Stadtteile Alt-Erkrath, Unterfeldhaus und Hochdahl (hat die meisten Einwohner und die meisten Spielplätze) zu aktualisieren. Der letzte Bedarfsplan war 2006 erstellt worden.

Bolzplätze sind teilweise von dichtem Grün überwuchert

Seither haben sich die Ansprüche an gestaltete Spielflächen verändert, wie die von Bürgern geäußerten Kritikpunkte zeigen: Einigen Plätzen mangele es an Profil, andere wären schlecht auffindbar beziehungsweise kaum bekannt, insgesamt sei die Ausstattung oft zu gleichförmig und die Altersgruppen würden häufig nicht erreicht. Für Jugendliche gebe es zum Beispiel zu wenige Angebote, so die Ansicht der Erkrather. Sie bemängeln auch, dass etwa Bolzplätze häufig unter derart viel Grünzeug verschwinden, dass sich die Frage stellt, ob sie überhaupt noch zur Benutzung vorgesehen und freigegeben sind.

Ganz oben auf der Ausstattungswunschliste der Erkrather stehen Wasserspiele und auch Geräte für Senioren, die ja recht häufig Begleiter von Kindern sind, die zum Spielplatz wollen. Eine weitere Anregung aus der Bevölkerung war die Einrichtung von Give-Boxen für gebrauchtes Spielzeug nach dem Vorbild von öffentlichen Bücherschränken. Einigkeit herrscht darüber, dass Spielplätze weitestgehend barrierefrei und mehrgenerationenfähig sein sollten. Die Freiraum-Architekten haben alles notiert und in ihrer Planung, die jetzt im Jugendhilfe-Ausschuss vorgestellt wurde, Vorschläge zur Abhilfe gemacht.

Die Monotonie durchbrechen könnte etwa ein Thema oder Motto für jeden Spielplatz sowie jeweils ein besonders gestalteter Spielplatz pro Stadtteil, ein sogenannter Leuchtturmspielplatz. Diese Rolle könnten in Alt-Erkrath der Spielplatz im Bavierpark, in Hochdahl der Spielplatz am Stadtweiher und in Unterfeldhaus der Platz zwischen Büchner- und Hauptmannstraße einnehmen. Die Idee der Seniorentauglichkeit werde aufgegriffen, sei aber nicht überall zu realisieren. Um den Prozess angesichts der großen Zahl der Spielplätze voranzutreiben, empfehlen die Planer der Stadt, neben dem üblichen Austausch einzelner altersschwacher Geräte mindestens einen Spielplatz pro Jahr neu zu gestalten. Dafür müsste die Stadt langfristig fünf Millionen Euro einplanen, für kurzfristige Projekte in den nächsten drei Jahren werden 950 000 Euro veranschlagt. Im städtischen Haushalt sind derzeit aber lediglich 75 000 Euro pro Jahr für Spielplatz-Investitionen vorgesehen. Die von der Planung fraktionsübergreifend angetane Politik kündigte an, bei den Etatberatungen nachbessern zu wollen.

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