NRW Ihre Musik soll gegen Einsamkeit helfen

Erkrath · Inge Krämer und Erich Nessel wollen Mitbewohnern in der Seniorenresidenz Rosenhof Freude bereiten.

 Inge Krämer und Erich Nessel wollen für Heiterkeit sorgen.

Inge Krämer und Erich Nessel wollen für Heiterkeit sorgen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(sue) Angefangen mit ihren musikalischen Veranstaltungen haben Erich Nessel (84) und Inge Krämer (83) bereits vor vier Jahren. Selbst Bewohner der Senioreneinrichtung Rosenhof, wollten sie Mitbewohnern einen geselligen Nachmittag schenken und zum Tanz auffordern. Nach einer Pause kam 2020 die Corona-Pandemie.

„Da wollten wir wieder aktiv werden“, erzählt Erich Nessel. Denn die Unsicherheit, die Angst vor Infektionen, die hohen Sicherheitsmaßnahmen führten viele Senioren der Einrichtung in die Isolation. „Wir sind glücklicherweise noch zu zweit“, sagt Nessel, „aber viele Alleinstehende, die wenig Ansprache-Möglichkeiten haben, sind schon hart betroffen von den Corona-Maßnahmen.“ Das begann damit, dass drinnen keine Veranstaltungen mehr stattfinden konnten. Also haben Krämer und Nessel ihre Veranstaltungen kurzerhand auf den Balkon verlegt. „Die Leute stehen auf den Balkonen oder machen die Balkontür weit auf. Auf dem Hof unten werden ein paar Bänke aufgestellt“, erklärt Erich Nessel. Die beiden Senioren-DJs präsentieren ihr Programm ebenfalls vom Balkon aus.

Zahlreiche Dankesnachrichten erreichen das Paar nach einem solchen Balkon-Konzert. Bunte Programme stellen die beiden immer wieder zusammen. „Die Ideen kommen mir im Schlaf“, sagt Erich Nessel. „Wenn ich aufwache, ist die Idee da.“

Ob Gregorianische Gesänge, Chor-Konzerte, Schlager von Tom Astor oder Vico Torriani – alle Konzerte sind liebevoll vorbereitet. „Wir haben viele CDs“, sagt Nessel, „aber wir holen auch viel aus dem Internet.“ Bei manchen Konzerten gibt es noch Lyriklesungen zwischen den einzelnen Stücken. „Wir suchen dann die passenden Gedichte zu den Musikstücken aus und Inge liest sie vor.“ Vom Programm wird eine CD gebrannt. Auch die Einladungen gestalten die beiden selbst.

„Es war auch ein gewisser Selbstzweck dabei“, gibt Erich Nessel zu. „Wir hatten Beschäftigung in der schweren Corona-Zeit und waren abgelenkt.“ Die Schutzmaßnahmen sind trotzdem immer noch streng.

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