Engagement in Erkrath Dreck-weg-Tag am Radweg ist ein Erfolg

Erkrath. · Der Dreck-weg-Tag war mit Sonnenschein und milden Temperaturen gesegnet – genau richtig für die wichtige Aktion.

 Marion Auell hilft dabei, den Weg für die Erkrather Radler sauber zu machen.

Marion Auell hilft dabei, den Weg für die Erkrather Radler sauber zu machen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es war bitter nötig, den Fahrradweg zwischen Erkrath und Düsseldorf von all dem Abfall zu befreien, der dort vor sich hingammelte – Plastiktüten, Getränkebehälter, Fastfood-Verpackungen. Initiiert hat die Aktion an der Düsseldorfer Straße Bernd Herrmann, der bereits vor zwei Jahren mit 60 Leuten den Bavierpark von Müll befreite.

„Damals konnte ich eine Schulklasse und die freiwillige Feuerwehr für die Aktion gewinnen“, erzählt er. Durch Corona werden es nicht so viele Helfer, aber für den Fahrradweg wird es reichen. Die meisten sind mit dem Fahrrad gekommen, denn dass es ausgerechnet der Fahrradweg sein soll, ist kein Zufall. „Es geht mir hier nicht nur um Dreck-weg, sondern darum, aufmerksam zu machen“, erklärt Bernd Herrmann: „Es geht um die Instandhaltung der Fahrradwege.“

Herrmann sieht beim Radwegzustand noch Defizite

Denn da sieht er in Erkrath noch viele Defizite. „Die Äste müssen weggeschnitten werden“, sagt er. Es gehe nicht nur darum, immer alles neu anzulegen, sondern den Bestand zu erhalten. „Da braucht Straßen NRW auch Mittel, um Fremdfirmen zu beschäftigen“, so Herrmann. Straßen NRW hat ein Sicherheitsfahrzeug für die Aktion zur Verfügung gestellt, damit auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Ränder gesäubert werden können. „Der Fahrer macht extra Überstunden“, lobt Bernd Herrmann die gute Zusammenarbeit.

Marion Auell ist zum ersten Mal beim Dreck-weg-Tag dabei. „Die letzten Jahre konnte ich an dem Wochenende nicht“, erzählt sie. Gerade der Fahrradweg von Erkrath nach Düsseldorf liegt ihr am Herzen. „Da bin ich früher fast jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren“, sagt sie, „und habe mich immer über den vielen Müll geärgert.“ Jetzt wird sie, wie all die anderen Helfer, mit Zange, Eimer und Mülltüte ausgestattet, um selbst Hand anlegen zu können.

Sabine Habel vom ADFC begrüßt die Aktion sehr. „Deshalb bin ich hier“, meint sie. „Dies ist eine wichtige Verbindungsroute für Pendler, nicht nur für Auto-, auch für Radfahrer.“ Vor sechs Jahren sei der Weg aufwändig saniert worden. Dennoch gibt es Mankos. „Die Anschlüsse sind sehr gefährlich, man muss in den fließenden Verkehr einfahren“, sagt sie. Hier sieht sie Verbesserungsbedarf für die Sicherheit.

Auch wenn nun für einen Tag der Abfall beseitigt wird, ist das nicht ausreichend. „Wir wünschen uns, dass Radwege in regelmäßigen Abständen von Blättern und, vor allem nach Stürmen, von Ästen befreit würden.“ Herumliegende Äste seien gerade in der Dunkelheit sehr gefährlich. Eine weitere Helferin beklagt ebenfalls, dass die Radwege nicht adäquat instand gehalten werden. „Ich fahre sehr viel mit dem Fahrrad“, sagt sie.

„Manche Fahrradwege haben kaum mehr eine Spur.“ Die Äste würden nicht weggeschnitten, an einer Stelle wurden sie einfach nur weggeknickt. „Als ich das gesehen habe, habe ich mich sehr geärgert.“

Die Aktion von Initiator Bernd Herrmann ist also auch ein Plädoyer für die Radwege-Pflege.

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