Erkrath Kita-Betreuung startet für alle im Juni

Erkrath. · Sie werden aber bis zum 31. August in reduziertem Umfang betreut, informiert die Stadt. Sie will dem Rat vorschlagen, dafür gemäß der Empfehlung des Landes im Juni und Juli auf die Hälfte der Elternbeiträge zu verzichten.

 Zum Hygienekonzept in Kitas zählt die Trennung von Kindergruppen ohne offene Konzepte.

Zum Hygienekonzept in Kitas zählt die Trennung von Kindergruppen ohne offene Konzepte.

Foto: dpa-tmn/Monika Skolimowska

Viele Eltern dürften erleichtert sein: Das Betretungsverbot für Kitas und Kindertagespflege-Einrichtungen wird als Folge der aktuellen Lockerungen aufgehoben und ab Montag, 8. Juni, können Kinder aller Altersstufen wieder die städtischen Einrichtungen besuchen.

Dabei handelt es sich laut Stadt bis zum 31. August jedoch um einen eingeschränkten Regelbetrieb. Der sieht vor, dass die Kinder zu einem reduzierten Betreuungsumfang von 35, 25 und 15 Stunden pro Woche statt wie bisher 45, 35, 25 Stunden betreut werden. Eltern dürfen ihre Kinder zudem nur dann in die jeweilige Einrichtung schicken, wenn der Nachwuchs gesund und frei von Krankheitssymptomen ist. Entsprechend der Empfehlung der Landesregierung will die Verwaltung dem Erkrather Stadtrat vorschlagen, im Juni und Juli auf die Hälfte der Elternbeiträge zu verzichten.

Die Kita-Gruppen werden voneinander getrennt betreut

Für den Kita-Betrieb gelten spezielle Hygieneregeln. Vorgesehen ist zum Beispiel eine räumliche Trennung der Gruppen, um Kontakte unter Kindern und Betreuern nachvollziehbar zu machen. Im Infektionsfall könne dann schneller reagiert werden. Die Betreuung werde in festen Gruppen mit mindestens einer Fachkraft stattfinden und keine offenen Konzepte beinhalten, teilt die Stadt mit. Auch der Besuch der Kindertagespflege sei wieder für alle Kinder möglich. „Der aktuell leistbare Betreuungsumfang ist mit den jeweiligen Tagespflegepersonen abzustimmen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Vor allem berufstätige Eltern kommen durch die Beschränkungen langsam an ihre Grenzen, wenn sie die Kinder tagsüber betreuen und sogar noch „beschulen“ müssen. Für Erkrath hatte Fachbereichsleiterin Christiane Uhlig im jüngsten Jugendhilfeausschuss berichtet, wie der Sachstand in den Einrichtungen des Fachbereichs Jugend ist.

Derzeit gilt noch die Regelung, dass Kindertagesstätten geöffnet sind, aber nur von Kindern besucht werden dürfen, deren Eltern in „systemrelevanten“ Berufen arbeiten oder für die das Jugendamt den Besuch vorschreibt. Seit dem 16. März sind die Regelungen immer wieder modifiziert worden. So wurden in der ersten Woche des Lockdowns nur 22 Kinder in den Erkrather Kitas betreut (bei einer gesamten Platzzahl von 1399), zwei Monate später aber schon 243.

Die Belegung ist kontinuierlich gestiegen, von 1,6 auf 17,4 Prozent. „Die Pandemie hat uns richtig von der Seite erwischt. Die Rahmenbedingungen ändern sich wöchentlich“, so Christiane Uhlig. Nach ihrem Eindruck nähmen die Eltern ihre Verantwortung sehr ernst. Doch Bürgermeister Christoph Schultz räumte ein: „Die Landesregierung hat viele Eltern vor den Kopf gestoßen mit der Ankündigung, ‚vielleicht ab September wieder‘ zur Normalität zurückzukehren“. Vor allem für Kinder, die zuhause kein Deutsch sprechen, sei jede Woche ohne Kita eine verlorene. Jetzt können alle aufatmen, denn am 8. Juni geht es in Kitas und Tagespflege für alle wieder los. Die Jugendeinrichtungen, die genau wie die Verwaltungsstellen seit dem 16. März geschlossen waren, seien inzwischen wieder geöffnet worden, „unter den entsprechenden Hygienemaßnahmen“.

Während des Lockdowns hatten etwa die Jugendcafés am Skate-Park und im Kaiserhof die Betreuung per Telefon- und E-Mail-Ansprache aufrechterhalten, nun dürfen die Jugendlichen ihre Sorgen wieder persönlich vortragen. Das Team vom Jugendcafé im Kaiserhof habe Orte aufgesucht, wo sich Jugendliche üblicherweise aufhalten. Für den Fall der Missachtung von Abstands- und Hygieneregeln sei außerdem das Ordnungsamt eingeschaltet. Die übrigen Abteilungen wie Kinder- und Jugendschutz, Jugendberufshilfe, Soziale Dienste und Psychologischer Dienst würden ihre Aufgaben mit reduziertem Personal und unter Beachtung der Regeln weiter wahrnehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort