Bavierpark Kindergesang für den Klimaschutz

Erkrath. · Die Ergebnisse einer Projektwoche haben Schüler der Grundschule Erkrath jetzt vorgestellt.

 Hand in Hand für das Klima: Grundschüler stimmten auf dem Erkrather Marktplatz Lieder an.

Hand in Hand für das Klima: Grundschüler stimmten auf dem Erkrather Marktplatz Lieder an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Paul packt die Gelegenheit beim Schopf. „Essen Sie gerne Nutella?“, fragt der Zehnjährige den Mann, der gerade interessiert ein selbst gestaltetes Plakat zum Thema Klimaschutz betrachtet. Bevor der aber antworten kann, platzt es schon aus dem Viertklässler heraus. „Das ist nicht gut, denn in Nutella ist Palmöl enthalten und dafür wird der Regenwald abgeholzt.“ „Und deshalb sollten Sie unbedingt auf eine andere Nuss-Nougat-Creme umsteigen“, ergänzt der neunjährige Jonathan und Kris, zehn Jahre, hat noch eine viel bessere Idee. „Sie können es auch ganz einfach selbst herstellen.“

Der Mann schluckt ein wenig und lächelt – es ist Bürgermeister Christoph Schulz, und was man von dem erwartet, ist ja nun wohl völlig klar: Die Wahrheit nämlich. „Also, ja, ich gebe zu, ich weiß um das Palmöl und trotzdem esse ich ab und zu Nutella, weil ich manchmal einfach nicht widerstehen kann. Ich denke, man kann und muss auch nicht auf alles radikal und absolut verzichten. Wichtig ist vor allem ein Bewusstsein über die Problematiken und welche Alternativen es gibt.“

Auf der großen Wiese am Bavierpark geht es bunt und lebendig zu, rund 280 Grundschüler, Lehrer und Eltern sind gekommen, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was zum Thema Klima alles im Rahmen einer Projektwoche herausgefunden wurde. Picknickdecken liegen ausgebreitet auf dem Rasen, es gibt gesundes Fingerfood und Snacks, Obst, Gemüse, Knabbereien. Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel.

In Dreier- oder Vierergruppen haben die Kinder in ihren Klassen unterschiedliche Themen bearbeitet: Der gefährdete Eisbär steht als Überschrift auf einem grünen Plakat. „Durch den CO2-Ausstoß kommt es zur Erderwärmung, die Eisflächen schmelzen weg, die Tiere sterben“, erklärt Henri einer interessierten älteren Dame.

„Ich habe euch gerade schon auf dem Marktplatz singen gehört, das war einfach wunderbar, bitte macht so etwas öfter“, lobt sie den Neunjährigen, der jetzt ganz in seinem Element ist: „Wenn sie noch Auto fahren, dann lassen sie es doch bitte öfter mal stehen. Mein Papa fährt jeden Tag mit dem Fahrrad nach Düsseldorf zur Arbeit.“ Jana, neun Jahre, verfolgt das Gespräch. „Man kann auch Seife im Seifenbeutel kaufen, statt Seife in Plastikflaschen“, lässt sie die Seniorin wissen, „das machen meine Eltern und ich jetzt auch.“

Die Kinder haben Skulpturen aus alten Plastikgefäßen geschaffen, ein Theaterstück aus Sockenfiguren einstudiert: Die Erdschützlinge (weiße Socken) erklären dem Klimamonster (schwarze Socke), wie es sich richtig verhalten muss.

In einem Umweltquiz können die Kinder untereinander Fragen stellen und beantworten und auf einer Decke werden ausgemusterte alte T-Shirts mit wenigen Handgriffen zu individuellen Stofftaschen. „Du brauchst nur eine Schere“, erklärt Zweitklässlerin Somi einer Frau, „und da vorne kannst du dir ein Shirt aussuchen. Ich habe eins in Rosa genommen.“

Schulleiterin Nicole Gollata beobachtet das Geschehen und ist äußerst stolz auf ihre engagierten und kleinen
Klimaschützer.

„Unsere Schule wurde bereits mehrfach und seit seit 2012 als Schule der Zukunft ausgezeichnet, wir befassen uns nicht erst seit der aktuellen Fridays for Future- Kampagne mit Natur und Umweltschutz. Für uns heißt das schlicht: Everyday for future“, unterstreicht die Pädagogin zum Schluss.

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