Erkrath Paar kämpft für Recht am „Düsselwasser“

Erkrath. · Katy Schnee und Volker Rapp sicherten sich den Namen und lassen ein typisches Neanderland-Produkt herstellen: „Düsselwasser“ ist ein 43-prozentiger Gin in einer ganz besonderen Flasche.

 Katy Schnee und Volker Rapp stellen das „Düsselwasser“ vor.

Katy Schnee und Volker Rapp stellen das „Düsselwasser“ vor.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit dem „Typisch Neanderland-Siegel“ werden unter anderem regionale Produkte ausgezeichnet, so wie jetzt auch das „Düsselwasser“. Die klare Flüssigkeit ist jedoch alles andere als gewöhnliches Flusswasser, sondern ein hochprozentiger Gin. „Es war eine gute Idee, auf den derzeitigen Gin-Zug aufzuspringen“, meinte Amtsleiter Dirk Haase bei der Prämierung. Das 43-prozentige „Düsselwasser“ passt zur aktuellen Beliebtheit des Gins und bietet dennoch einige Besonderheiten, denn die Idee zu diesem Getränk hatte das Erkrather Künstlerduo Katy Schnee und Volker Rapp.

Paar kam spielerisch auf
den Namen ihres Schnapses

„Vor einigen Jahren haben wir eine Installation in der Düssel gemacht“, erinnert sich Katy Schnee. Dabei waren Riesenballons von fünf bis sechs Metern Durchmesser im Spiel. „Ich habe zu Volker gesagt, er solle mich nicht so nassspritzen, denn das Wasser war kalt“, erzählt die Künstlerin. „Da antwortete er, das sei doch kostbares Düsselwasser.“ Dieser Begriff – „Düsselwasser“ – hatte es den beiden sofort angetan. Also ging Volker Rapp zum Patentamt und sicherte sich die Rechte an dem Wort. Doch so einfach sollte es dem Künstlerduo nicht gemacht werden, denn bald standen die Patentanwälte des
Dr.-Oetker-Konzerns auf der Matte, die diese Rechte anfochten. Wir mussten auch einen Anwalt nehmen“, sagt Katy Schnee. Der Kampf um die Rechte am „Düsselwasser“ kostete nicht nur Zeit und Geld, sondern auch einige Nerven. Doch am Ende siegten Volker Rapp und Katy Schnee. Bis dahin hatten sie noch keine Ahnung, was sie überhaupt mit dem Namen anstellen wollten. „Es sollte ein Getränk sein.“ Also begannen sie, verschiedene Destillerien abzuklappern. Schließlich fanden sie an der Mosel ein Unternehmen, das einen blassblauen Likör (Amaretto-Kakao) für die beiden herstellte.

Bald schon wurde den Künstlern jedoch klar, dass sie neben dem niedrigprozentigen Likör noch „etwas Hochprozentiges für die Männer“ brauchten. Die allgemeine Beliebtheit des Gins inspirierte das Künstlerduo. „Allerdings wollten wir schon einen besonderen Gin, einen milden, der nicht kratzt“, betont Katy Schnee. Die geeignete Destillerie fanden sie in Kempen.

Eine Glaserei stellt die
originellen Flaschen her

Und weil sie nicht nur einen besonderen Gin, sondern auch ein besonderes Gefäß anbieten wollten, ließen sie bei einer Glaserei besondere Flaschen herstellen. „Die sind dreikantig und haben einen Hahn, unter den das Schnapsgläschen passt“, so Katy Schnee. Dieser im Neanderland produzierte Gin mit dem Namen „Düsselwasser“ passt natürlich perfekt ins Konzept. „Unsere Flaschen tragen jetzt auch alle das Siegel“, sagt Katy Schnee. Das Hervorheben von etwas Besonderem durch das Siegel interessiere die Leute. „Die aktuelle Welle ist, regional zu kaufen“, weiß Katy Schnee. Wer das „Düsselwasser“ probieren möchte – ob Likör oder Gin – kann es sich über die Website bestellen. Und der Clou ist, dass die Idee, etwas Hochprozentiges für die Männer anzubieten, nicht ganz aufgegangen ist, wie Katy Schnee berichtet: „Wenn wir am Stand stehen, wollen die jungen Männer den Likör probieren und die jungen Frauen den Gin.“

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