Ortstermin mit dem Bürgermeister Bürger: Grünzug Sedental ist ungepflegt

Erkrath. · Volker Lahnstein weist die Stadt gerne auf Missstände hin, die er beobachtet.

 Auch eine Bank, die ihren Zweck nicht mehr erfüllt, ist Volker Lahnstein bei seinen Streifzügen aufgefallen. Er hat deswegen an die Stadt geschrieben.

Auch eine Bank, die ihren Zweck nicht mehr erfüllt, ist Volker Lahnstein bei seinen Streifzügen aufgefallen. Er hat deswegen an die Stadt geschrieben.

Foto: Lahnstein

Volker Lahnstein ist wohl das, was man als „engagierten Bürger“ bezeichnet. Aufmerksam beobachtet er, was in Hochdahl passiert, und bei den täglichen Spaziergängen mit Hündin Stella fallen ihm viele Details auf. Schon mehrfach hat er sich schriftlich an die Stadtverwaltung gewendet, um auf Missstände hinzuweisen. So hatte er vor zwei Jahren schon herausgefunden, dass das Wasser des Sedentaler Bachs hinter der Neuapostolischen Kirche im Boden verschwindet. Jetzt hat Lahnstein sein größtes Anliegen aufgedeckt: den Zustand des Grünzugs Sedental zwischen der Sedentaler und der Schildsheider Straße.

Monatelang hat Lahnstein
die Zustände dokumentiert

Über Monate hatte er die Entwicklung von Wegen, Vegetation und Bachläufen dokumentiert und die Fotos mit Kommentaren ans Rathaus geschickt, bis die Beschwerdestelle im Büro des Bürgermeisters hat eine Ortsbegehung organisiert hat. Zum Termin kamen neben Sarah Rick von der Beschwerdestelle auch Sven Wernke, Abteilungsleiter Straßen, und Bürgermeister Christoph Schultz persönlich. Kalt und windig war es am Treffpunkt vor der Polizeiwache. Hier konnte Volker Lahnstein auf den ersten Mangel hinweisen: Warum wird die abgesackte Eingangstreppe der Polizei nicht repariert?

„Das ist Sache des Vermieters. Das Gebäude gehört der Stadt gar nicht“, klärte der Bürgermeister auf. Lahnstein stört ganz allgemein der Zustand des Grünzugs Sedental mit seinen vielen abgestorbenen Bäumen, Brennnesselfeldern und Müllecken. Als die Vertreter der Verwaltung darauf hinwiesen, dass dies kein Park und eigentlich alles in Ordnung sei, wollte Lahnstein den Rundgang schon abbrechen. Doch als sich die Gemüter beruhigt hatten, wurde es doch noch ein produktiver Spaziergang.

Die Verwaltung räumte ein, dass die trockenen Bachläufe ein Problem seien. „Wir müssen umfangreiche Untersuchungen und Abdichtungen durchführen lassen“, sagte Sven Wernke. Spätestens mit der Sanierung des Stadtweihers im Rahmen der „Sozialen Stadt“ sollten auch die Zuflüsse wieder in Ordnung gebracht werden.

Beim Gang durch den Wald am Weiher zeigte Lahnstein auf umgestürzte Bäume und morsche Äste auf und neben den Wegen. Bürgermeister Schultz konterte: „Jede Umweltbehörde würde das loben. Totholz wird liegengelassen als Biotop für Insekten und Kleintiere. Wir haben als Stadt einen Umweltschutzanspruch: Die Natur holt sich mehr und mehr zurück“. Volker Lahnstein hat zwar andere Vorstellungen von „schöner Natur“, aber das Areal ist eben kein Park, sondern eine öffentliche Grünfläche. „Englischen Rasen können Sie hier nicht erwarten“, so der Bürgermeister.

Es sei alles auch eine Frage des Geldes, mit dem Fremdfirmen für die Grünpflege bezahlt werden müssen. Im Verlauf des Rundgangs fotografierte Schultz eine zugemüllte Nische, wo offenbar Jugendliche abends „feiern“.

Auch illegal zerfahrene Fußwege im Park und lockere Gehwegplatten an der Straße wurden notiert.

(tpp)
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