Kindheit in Erkrath Erkrather Familienzentrum feiert 50-jähriges Bestehen

Erkrath · Das Familienzentrum/Kita Sandheide macht aus kleinen ziemlich große Talente und ist Ansprechpartner im Quartier.

 Abdou (5), Jari (5), Larin (4) und Alma (4, v.l.) gratulieren dem Familienzentrum/Kita Sandheide mit einer selbstgemalten Jahreszahl.

Abdou (5), Jari (5), Larin (4) und Alma (4, v.l.) gratulieren dem Familienzentrum/Kita Sandheide mit einer selbstgemalten Jahreszahl.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Von wegen – bloß Betreuung! An der Schildsheider Straße 119 geht es um Bildung von Menschen, die die Schule und den Beruf erst noch vor sich haben. 61 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zwei und sechs Jahren spielen, lachen und toben hier. Okay, manchmal wird auch geknatscht und geschrieben, aber das gehört schließlich zum Leben dazu. „Wir möchten, dass alle die gleichen Startchancen haben, wenn sie in die Schule kommen“, sagt Kita-Leiterin Julia Schauf. Da hat sie sich mitsamt elf Erzieherinnen und Erziehern ordentlich etwas vorgenommen – hier im Familienzentrum/Kita Sandheide. Die gute Nachricht lautet: Es scheint zu funktionieren. Denn nun feiert eine der wichtigsten Stadtteileinrichtungen ihren 50. Geburtstag.

1972 ging es in einem Container los. Denn verblüffenderweise brauchte ein junger Stadtteil mit jungen Familien auch einen Platz, wohin die Kinder tagsüber gebracht werden konnten. Während die Großen arbeiten. So kam der Container nicht einfach weg, sondern wurde durch eine Einrichtung ersetzt, die sich immer wieder wandelte. Bis 2006 gab es in der Kita Sandheide eine Hortgruppe. Dann wurden die Hortgruppen abgeschafft. Dafür klopften plötzlich Kinder unter drei Jahre - die U-3-er an die Tür. Erst viergruppig, dann zweigruppig, heute in drei sehr durchlässigen Gruppen – was immer in der Kindergartenszene gerade angesagt war, wurde in der Sandheide nicht einfach bloß umgesetzt, sondern mit viel Engagement gelebt. Der permanente Wandel wurde im Gebäude sichtbar, an dem regelmäßig angebaut wurde. Und auch einen Wechsel der Trägerschaft – die Übergabe der Verantwortung von der Kirchengemeinde Hochdahl zum Evangelischen Kitaverbund Windrose wurde gemeistert.

„Ich wünsche mir zum 50. Geburtstag, dass der Erzieherberuf die Anerkennung bekommt, die er verdient“, sagt Nuria Moderwitzki, Geschäftsführerin im Kita-Verbund Windrose. Gerade gibt es da wieder eine Herausforderung, die alle Beteiligten sprachlos und wütend macht: Die grüne Bundesbildungsministerin kappt die Förderung der Sprachkitas und die grüne Landesbildungsministerin will die Aufgaben - so scheints - nicht übernehmen. Dass dabei förderungswürdige Kinder drohen, auf der Strecke zu bleiben, scheint den weit entfernten Politikerinnen völlig egal zu sein. 

Neben der Kita ist das Familienzentrum Sandheide eine Anlaufstelle im Quartier. Hier wird Beratung vermittelt, beim Ausfüllen unsäglicher Formulare geholfen, auf Wunsch bei Amtsgängen begleitet. Gemessen an der Kita Sandheide ist das Familienzentrum ein junges Ding, gerade mal 14, 15 Jahre alt. Aber in dieser vergleichsweise kurzen Zeit hat es sich unentbehrlich gemacht. Hier weiß man nicht für jede Herausforderung eine passende Lösung – aber es gibt immer eine Idee, wer die Lösung kennen könnte. So feiert am Samstag, 17. September das Familienzentrum/Kita Sandheide die goldene 50 – mit Kindern Eltern und allen Gästen, die Lust haben, dazuzukommen. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort