Erkrath soll Vorbild beim fairen Handel werden

Grüne stellen Antrag, damit die Kommune das Siegel „Fairtrade-Stadt“ erhält.

Erkrath. Wer die WZ liest, ist besser informiert. Womit lassen sich solche Wahrheiten besser belegen, als mit Beispielen aus dem echten Leben: Reinhard Knitsch, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hat seiner Tageszeitung am vergangenen Samstag entnehmen können, dass Monheim anstrebt, den Titel „Fairtrade-Stadt“ zu erhalten.

Und was macht Reinhard Knitsch? Er formuliert flugs einen Antrag an Hauptausschuss und Rat, Selbiges doch auch für Erkrath auf den Weg zu bringen.

Daher folgt jetzt für alle Erkrather die Bedeutung dessen, was die Politiker auf Wunsch der Grünen beschließen sollen: Erkrath möge sich den bundesweit 200 Kommunen anschließen, die als „Fairtrade-Stadt“ diesen „gerechten Handel“ zugunsten von Menschen in Afrika und Südamerika fördern.

Dass der Bürgermeister dann nur noch Kaffee aus „gerechtem“ Anbau schlürfen darf, ist weitaus weniger bedeutend als die Tatsache, dass in Erkrath mindestens zehn Geschäfte und fünf gastronomische Betriebe fair gehandelte Waren anbieten müssten. Außerdem hätten sich eine Schule, eine Kirchengemeinde und ein Verein zu verpflichten, Fairtrade-Produkte zu verwenden. Dies sind die Kriterien für eine Stadt von der Größenordnung Erkraths mit knapp über 45 000 Einwohnern.

„Wir müssten zunächst eine Bestandsaufnahme vornehmen, wer bereits schon Fairtrade-Produkte anbietet“, sagt Knitsch. Dann müsse eine Steuerungsgruppe gebildet werden, deren Mitglieder dafür sorgen, dass Erkrath „Fairtrade-Stadt“ wird.

„Ich bin realistisch, dass Erkrath das schafft“, sagt Knitsch. Dass die fair gehandelten Produkte teurer als Ware ohne Stempel sind, sieht Knitsch nicht als Hindernis.

Auf die Frage, wie groß den die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Gelder auch tatsächlich bei Bauern in Kolumbien ankommen, sagt Knitsch: „Bei gesiegelten Produkten ist sicher, dass das Geld ankommt.“

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