Engagement in Erkrath Künstler verkaufen ihre Arbeiten zugunsten der Flüchtlingshilfe

Erkrath · Hinter dem Förderkreis Kunst- und Kulturraum Erkrath liegt eine prall gefüllte Jubiläumswoche: Vom 25. Februar bis 5. März feierten der rührige Zusammenschluss und das von ihm aufgebaute und geleitete Kunsthaus in der alten Schule Dorfstraße den jeweils 10. Geburtstag.

 Dieter Thelen (links) mit Wolfgang Sendermann bei der Spendenübergabe im Millrather Kunsthaus.

Dieter Thelen (links) mit Wolfgang Sendermann bei der Spendenübergabe im Millrather Kunsthaus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Festwoche zog zahlreiche Kunstliebhaber in die Ausstellung.

Während der täglich wechselnden zusätzlichen Veranstaltungen stellten 26 Mitglieder und Künstler des Förderkreises ihre Arbeiten zum Verkauf aus – nicht für die eigene Kasse, sondern für einen guten Zweck. Der Erlös sollte dem Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath zugute kommen. Dieser nimmt der Stadt allerhand Integrationsarbeit ab und sucht dafür immer wieder Ehrenamtliche und Sponsoren. An der Beckhauser Straße betreibt er das gut nachgefragte Begegnungszentrum „Hand in Hand“.

Dieter Thelen, der dem Freundeskreis vorsteht, nahm daher hoch erfreut die 700 Euro entgegen, die ihm die beiden Vorsitzenden des Förderkreises, Wolfgang Sendermann und Roswitha Müller-Krüger, sowie Schatzmeisterin Eva Pannée bei einer kleinen Feierstunde im Kunsthaus überreichten. „Das ist viel Geld, damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Dieter Thelen überrascht. Der Freundeskreis weiß auch schon, wofür er den Betrag investiert. Gemeinsam mit der Erkrather Volkshochschule, geleitet von Ursula Moldon, will er ukrainische Frauen, die in Erkrath Zuflucht gefunden haben, bei einem Sprachprojekt inklusive Kinderbetreuung unterstützen.

„Sprachprojekt Ukraine“ ist
nur ein Aspekt des Vereins

„Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Für die Einbürgerung müssen ausreichende Deutschkenntnisse mit Zertifikaten nachgewiesen werden, die in der Volkshochschule nach dem Europäischen Referenzrahmen für Sprachen erlangt werden können“, erläutert Dieter Thelen. Das „Sprachprojekt Ukraine“ sei dabei nur ein Aspekt der Vereinsaktivitäten. Empathie, Toleranz, Respekt und vor allem Freude am ehrenamtlichen Engagement sind seit der Gründung vor 35 Jahren die Triebfeder dieser Organisation für erfolgreiche Integrationsarbeit in Erkrath. Mit der Eröffnung des Begegnungszentrums am Europaplatz hat der Freundeskreis eine zentrale Kommunikations- und Beratungsstelle geschaffen, nicht nur für geflüchtete Menschen.

„Hand in Hand“ hat sich auch der Förderkreis Kunst- und Kulturraum Ende vergangenen Jahres und im Januar 2023 für Mitmenschen aus der Ukraine engagiert. Die erst 21-jährige Künstlerin und Designerin Anastasia Podlevska malte im Kunsthaus mit ukrainischen Frauen und Kindern. Sie hat das Junior-Fachdiplom an der Staatlichen Akademie für Design und Kunst in Charkiw erworben und arbeitet seit 2018 als Zeichenlehrerin für Kinder. Seit 2021 sammelt sie Erfahrungen in der Arbeit mit Erwachsenen. Podlevska arbeitet bevorzugt mit Acryl, Gouache, Öl, Aquarell und Bleistift. Die Verarbeitung des Kriegsgeschehens in Syrien zeigte der Künstler Kasem Al Nablsi mit seiner aktuellen Ausstellung „Der andere Blick“ im Kunsthaus.

Wer den Freundeskreis für Flüchtlinge unterstützen möchte, kann unter Telefon 0157/37946318, E-Mail [email protected], Kontakt aufnehmen oder das Begegnungszentrum besuchen.

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