NRW Zum 23. Jazzsommer im Lokschuppen kommen große Musiker der Szene

Erkrath · Pünktlich mit Beginn des Monats August geht auch die 23. Auflage des Erkrather Jazzsommers in die erste Runde. Dann gibt es Jazz vom Feinsten – an drei aufeinander folgenden Sonntagen. Dazu gibt es Köstlichkeiten vom Grill.

 Gottfried Bander (Eigentümer Lokschuppen, v.l.), Helmut Stein (Förderverein neanderland Kultur) und Lara Hartung (Veranstaltungskoordinatorin) präsentierten das Programm.

Gottfried Bander (Eigentümer Lokschuppen, v.l.), Helmut Stein (Förderverein neanderland Kultur) und Lara Hartung (Veranstaltungskoordinatorin) präsentierten das Programm.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Endlich wieder Musik live erleben! Die Vorfreude auf den „23. Erkrather Jazzsommer“ ist groß – zumal sie im vergangenen Jahr ausfallen musste. Helmut Stein hatte als Nachfolger von Jacky Müller, der dieses Amt gut 20 Jahre bekleidete, die Verträge mit den Künstlern so geschlossen, dass das Engagement „im Falle zu hoher Inzidenz-Zahlen auch für diesen Sommer gilt“. Das dürfte ein Geniestreich gewesen sein, denn die an den drei ersten Sonntag-Nachmittagen im Lokschuppen auftretenden Jazz-Ensembles sind wahre Schwergewichte.

Dass so hochkarätige Künstler nach Erkrath kommen, ist dem guten Netzwerk Steins geschuldet. Seit 2000 geben sich in seinem „Kulturbaukasten QQTec“ die Jazz-Größen ein Stell-Dich-Ein. „Ich selbst bin bereits mit 15 Jahren zur Musik gekommen, in einer selbst gegründeten Schulband. Mangels Instruments habe ich das Waschbrett meiner Mutter bearbeitet, mit Fingerhüten auf allen zehn Fingern.“ Sein erstes Schlagzeug habe ihm das Schmerzensgeld beschert, das sein als Jurist tätiger Bruder für seinen Fahrradunfall „herausgehandelt hat“. Mit den Instrumenten wurde auch Helmut Stein professioneller und mit seiner Jazz-Band trat er in Südfrankreich auf. „In Clubs, in denen auch Brigitte Bardot und andere Größen verkehrten“, kommt der Doktor der Physik ins Erzählen.

Mit musikalischen Kostproben und vielen begeisternden Anekdoten beschreibt Helmut Stein, welche Stilrichtung des modernen, aber „nicht Free-Jazz“, wie er extra betont, die drei gebuchten Künstlerformationen den diesjährigen Jazzsommer vertreten: „Ich möchte, gern auch einem jüngeren Publikum, moderne Richtungen präsentieren, die nicht den traditionellen Jazz der 20er und 30er reproduzieren. An den drei August-Sonntagen werden wir daher erleben, wie moderne Musiker dieses phantastische, facettenreiche Genre heute interpretieren, auch mit Orgel oder Saxophon“, macht er Appetit auf das Programm. Das Publikum werde bei allen drei Konzerten „einen durchgehenden Rhythmus erleben, der nicht, wie beim typischen Modern Jazz üblich „zerpflücken wird“.

Zum Auftakt ist die stimmgewaltige Sängerin Deborah Woodson zu erleben, die im amerikanischen Georgia zuhause ist, und zusammen mit dem „Gregor Hilden Organ Trio“ den Blues in die jazzigen Töne mischen wird. Am 8. August bringen die „Sazerac Swinger“ die gleichnamigen Elemente der 30er/40er Jazz-Big-Bands nach Hochdahl, für wippende Füße und Finger. Zum Abschluss macht eine „All Stars Band“ im Lokschuppen Station, mit dem Solisten Wolfgang Steelen, der zu den besten Mundharmonika-Spielern in der europäischen Jazz-Szene zählt. Hier treffen Solisten aufeinander, die in dieser Formation als „Jazzsteps“ zusammen und als Solisten zu hören sind.

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