„Feuer-Kids“ Fertig für den großen Löscheinsatz

Erkrath. · Mit der Gründung der Erkrather Kinderfeuerwehr nehmen 16 stolze Jungen und Mädchen ihren Dienst auf.

Feuerwehrmann werden – für den achtjährigen Leon bleibt das nicht nur ein Traum. Er ist Mitglied der Kinderfeuerwehr.

Feuerwehrmann werden – für den achtjährigen Leon bleibt das nicht nur ein Traum. Er ist Mitglied der Kinderfeuerwehr.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Stadt Erkrath hat jetzt eine Kinderfeuerwehr. Zum feierlichen Gründungsakt in der Feuer- und Rettungswache an der Schimmelbuschstraße kamen neben stolzen Eltern und Geschwistern auch zahlreiche Prominente. „Das ist zwar kein historischer, aber ein besonderer Tag“, sagte Bürgermeister Christoph Schultz in seiner Begrüßungsrede. „Das ist für eine Stadt wie Erkrath eine unverzichtbare Entscheidung, weil die Feuerwehr immer Nachwuchs braucht“. Acht Mädchen und acht Jungen im Alter von sechs bis neun Jahren haben nun den ersten Schritt getan und können in den nächsten zehn Jahren über die Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung aufsteigen.

Die Kinder hatten noch Mühe,
die Dienstkleidung anzulegen

Die Kinder hatten derweil in den Mannschaftsräumen etwas Mühe, ihre Dienstausrüstung anzulegen, weshalb sich der Festakt um einige Minuten verzögerte. Doch dann kamen sie in die große Halle, einzeln an der Hand eines Mitgliedes der Jugendfeuerwehr und durch ein Spalier aus Einsatzkräften, die einen Tunnel aus einem pinkfarbenen Löschschlauch formten. An der Seite von Guido Vogt nahmen sie Aufstellung, um auf die Zeremonie zu warten. Schließlich verlasen Guido Vogt und Bürgermeister Schultz gemeinsam die Gründungserklärung.

Inoffiziell gab es Kinderfeuerwehren schon immer, doch erst seit 2016 gibt es dafür eine gesetzliche Grundlage. „Ich habe immer gesagt, ich mache das nur, wenn sichergestellt ist, dass es professionell abläuft“, erklärte Guido Vogt. Die Kinderfeuerwehr solle in die Strukturen der Feuerwehr eingebunden sein, und von ausgebildeten Erzieherinnen begleitet werden. Dann hätten auch die Kinder am meisten Spaß, und die wollen ja auch von sich sagen können, dass sie „richtige“ Feuerwehrleute sind.

Viele Feuerwehren leiden
unter Nachwuchsmangel

Als Erzieherinnen wurden Jennifer Söhnchen und Katrin Classe in die Feuerwehr aufgenommen und erhielten ihre Ernennungsbriefe zur „Feuerwehrfrau-Anwärterin“. Zur Stadtkinderfeuerwehrwartin für sechs Jahre wurde Oberfeuerwehrfrau Martina Schlehbusch ernannt. Die Stadt Erkrath ist die 88. NRW-Kommune, die eine offizielle Kinderfeuerwehr hat. Die Verantwortlichen versprechen sich viel von diesem Schritt. Allgemein leiden viele Feuerwehren unter Nachwuchsmangel. Mit der frühzeitigen Einbindung der Kinder hofft man, dass deren Weg bis in die Einsatzabteilung zum Automatismus wird. Man müsse die Kinder abholen, wenn sie noch Feuerwehr-Fans seien, und bevor sich andere Hobbys verfestigt hätten.

„Ich hoffe, dass ihr Spaß habt und dabei bleibt“, sagte Christoph Schultz. Und Guido Vogt antwortete: „Ich bleibe dabei, Herr Schultz, das ist heute ein historischer Tag, denn eine Kinderfeuerwehr kann man nur ein Mal gründen.“

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