Bildung in Erkrath Koordiniertes Konzept statt Dauerbaustellen in Schulen

Erkrath · Wenn die Stadt so unkoordiniert wie bisher weiter plant, drohen dem Gymnasium und der Realschule an der Rankestraße immer wieder neue Sanierungsschübe, bei immer neuem Baulärm und Containerlernen, befürchten Eltern. Sie appellieren an Stadt und Ratsparteien.

Das Gymnasium Hochdahl ist Teil des Schulzentrums an der Rankestraße.

Das Gymnasium Hochdahl ist Teil des Schulzentrums an der Rankestraße.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Im Februar 2023 soll die dreijährige Brandschutzsanierung des Schulzentrums Rankestraße starten – bei laufendem Schulbetrieb und in mehreren Bauabschnitten, wie die Stadt informiert. Die betreffenden Schulbereiche müssen für die Dauer der Sanierungsabschnitte in eine rund 1000 Quadratmeter große Containeranlage auf dem oberen Parkplatz des Schulzentrums umziehen.

Der zweigeschossige Containerkomplex beinhaltet zehn Räume, die als Unterrichts- sowie Verwaltungsräume genutzt werden können. „Die Interimsklassenräume werden mit modernster Technik ausgestattet, um einen uneingeschränkten Unterrichtsbetrieb zu ermöglichen. Diese Technik wird nach dem Rückbau der Container im Bestandgebäude übernommen“, heißt es von der Stadt. Eltern von Schülern, die das Gymnasium Hochdahl als Teil des Schulzentrums Rankestraße besuchen, sehen dem Containerbetrieb mit gemischten Gefühlen entgegen und haben sich mit einem Schreiben an den Bürgermeister und die Ratsfraktionen gewandt.

Zwar akzeptieren die Eltern den Containerbetrieb als wohl unumgängliches Übel. Doch sie fragen sich, warum parallel zur Brandschutz- und Leitungssanierung nicht auch gleich Fassade, Fenster und Dach energetisch saniert werden. Die Gebäude seien schließlich über 50 Jahre alt. „Auch auf die Problematik der Asbestsanierung wurde bisher nicht eingegangen“, bemängeln die Eltern. Ihr Appell: Wenn die Schüler schon drei Jahre lang Baulärm ertragen und zeitweise in Containern lernen müssten, dann sollte die Stadt alle Möglichkeiten prüfen, um Synergien zu nutzen und Projekte parallel anzugehen.

„Einerseits erscheint uns das im Hinblick auf steigende Energiekosten und Klimaschutz dringend notwendig. Andererseits befürchten wir nach Abschluss der Brandschutzsanierung erneute Baumaßnahmen, wieder Baulärm und weiteren Containerunterricht“, heißt es in dem Brandbrief der besorgten Eltern.

Sie verweisen auch darauf, dass die Politik den Neubau des Gymnasiums am Neandertal nur unter der Vorgabe genehmigt habe, dass es auch für alle anderen Schulen ein Sanierungskonzept geben werde. „Doch ein solches Konzept ist uns bis heute für das Schulzentrum Rankestraße nicht bekannt. Die Brandschutzsanierung alleine stellt für uns kein umfassendes Sanierungskonzept dar“, beklagen die Eltern. Was sie ebenfalls noch vermissen, ist eine Analyse zum technischen Stand des Schulgebäudes, die der städtische Schulausschuss bereits im Oktober 2017 bei der Stadt in Auftrag gegeben hatte.

Was auch noch ausstehe, sei die Planung des im Schulentwicklungsplan ermittelten erhöhten Raumbedarfs (Anbau für vier weitere Klassenräume und zwei Differenzierungsräume) für das Gymnasium Hochdahl. Den großen Informationsbedarf der Eltern hatte im jüngsten Schulausschuss bereits ein Vertreter der Stadtschulpflegschaft angemeldet – und von Schuldezernent Michael Pfleging die Auskunft bekommen, dass das geforderte Konzept, das eigentlich im Herbst 2022 stehen sollte, noch in Arbeit sei. Ihm zufolge laufen derzeit noch Prüfungen, wie die zusätzliche energetische Sanierung ablaufen soll. Das Thema soll am Donnerstag in der Bauausschuss-Sitzung (17 Uhr im Rathaus Bahnstraße) behandelt werden.

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