Erkrath Architekt stellt Pläne für neue Kita vor

Erkrath. · Wald und Holz sind maßgebliche Idee bei der Aufplanung. Etwa 3,5 Millionen Euro werden für den Kita-Bau investiert. Im Jugendhilfeausschuss sagte Martin Ritz-Rahmann, dass man schon recht weit sei.

 Mit der neuen Einrichtung wären aktuell alle Kindergartenkinder Alt-Erkraths versorgt.

Mit der neuen Einrichtung wären aktuell alle Kindergartenkinder Alt-Erkraths versorgt.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Die Planungen für die neue Kindertagesstätte an der Karlstraße in Alt-Erkrath sind schon weit fortgeschritten. Die Pläne, die Martin Ritz-Rahman, Inhaber des Büros MRR Architekten aus Düsseldorf, nun im Jugendhilfeausschuss vorstellte, sind bereits jene, die für das Bauantragsverfahren verwendet werden.

„Wir befinden uns aktuell in der Genehmigungsplanung“, bestätigte der Architekt. Wenn die viergruppige Kita fertiggestellt ist, wird der Bedarf an Betreuungsplätzen zumindest für Alt-Erkrath gedeckt sein. Das ergab die Fortschreibung der Kinderbetreuungs-Bedarfsplanung. Versorgungslücken bestehen dagegen weiterhin in Hochdahl, insbesondere in der Sandheide.

Wegen der Hanglage spielt der Architekt mit der Topografie

Im Ausschuss legte Martin Ritz-Rahman Aufrisse als Seitenansichten, Grundrisse von Erdgeschoss und Obergeschoss sowie einen Lageplan mit Außenarealen und Parkplätzen vor. „Da wir ein begradigtes Hanggrundstück vorgefunden haben, hatten wir direkt die Idee, mit der Topografie zu spielen“, führte er zur Struktur der Pläne aus. So solle das sich das ansteigende Gelände in Form einer Rampe im Inneren des quaderförmigen Gebäudes wiederfinden. Die Steigung des Flurs im Erdgeschoss solle aber sechs Prozent nicht überschreiten, um rollstuhlgerecht zu bleiben. Vom Eingang aus gesehen rechts bildet eine geschwungene Wand die Abgrenzung zu den Gruppenräumen. Die Neben- und Ruheräume befinden sich links des Flures.

Leitbild der Planung war das Motiv „Wald und Holz“. Das Gebäude soll bis auf Decken und Aufzugschacht ganz in Holzbauweise entstehen und sich in die umgebende Vegetation einfügen. Das Waldmotiv findet sich auch im Inneren in Form von baumartigen Stützpfeilern wieder, und die große Glasfassade bildet die Verbindung zu den echten Bäumen im Außenbereich. Dieser wurde vom Büro „pslandschaft.de“ aus Köln geplant und soll unter anderem eine Bobbycar-Strecke enthalten. Im Obergeschoss befinden sich weitere Gruppen- und Mehrzweckräume sowie eine Freifläche im Flur oberhalb des Haupteingangs. Der vorgeschriebene Fluchtbalkon wird auf 1,60 Meter verbreitert, um zugleich als Sonnen- und Wärmeschutz für das Erdgeschoss zu dienen.

Die Ausschussmitglieder zeigten sich angetan von dem Entwurf. „Sehr charmant“, befand die Vorsitzende Christdemokratin Annette Kirchhoff. Ihr Parteikollege Marc Hildebrand, der die Karlstraße als Lehrer an der benachbarten Realschule gut kennt, hatte zwar Befürchtungen wegen der Verkehrssituation; „aber ansonsten gefällt mir das Konzept sehr gut. Holz ist ja im Trend.“

Zum Verkehr erklärte Architekt Ritz-Rahman, dass die Straße vor der Kindertagesstätte auf 5,50 Meter verbreitert werden solle und auch auf dem Grundstück ausreichend Parkraum geplant sei.

Reinhard Knitsch (Grüne) verwies auf die „Klimakrise“ und forderte eine Dachbegrünung – soll laut Planung kommen – und eine Photovoltaikanlage. Letztere wird geprüft. Debattiert wurde über die Kosten. Martin Ritz-Rahman versicherte, sein Büro habe schon viele Kitas gebaut, und die Kosten seien mit nur drei Prozent Steigerung im Vergleich zur Machbarkeitsstudie völlig im Rahmen. Die Machbarkeitsstudie war von rund 3,5 Millionen Euro ausgegangen.

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