Ein Parkverbotsstreit gerät zur Posse
Gerade war die Situation an der Wupperstraße geklärt, da melden Anwohner Forderungen an.
Erkrath. Im Februar berichteten wir über den Fall der Anwohner der Wupperstraße, die ein Problem mit dem ruhenden Verkehr hatten. Weil die Wupperstraße inklusive Gehweg nur 6,80 Meter breit ist, kamen die Besitzer von fünf Garagen mit ihren Autos kaum noch in dieselben hinein, sobald auf der Straßenseite gegenüber ein Auto parkte.
Nachdem die Geschichte publik geworden war, ging es damals ganz schnell: Die Stadt war damit einverstanden,, in der Problemzone Parkverbotsschilder aufzustellen. Wenige Tage später standen sie dann auch tatsächlich schon da. Und doch mutet die Sache wie ein Schildbürgerstreich an.
Seit vergangenem Mittwoch hängen an den beiden Parkverbots-Schildern nämlich kleine weiße Ergänzungs-Schilder mit der Aufschrift „Pkw frei“. Damit ist das Parken ausgerechnet für jene wieder erlaubt, auf die das Parkverbot ursprünglich abzielte.
„Wir leben wohl in Schilda“, sagt Anwohner Heribert Peters, „ein Lkw hat hier noch nie geparkt.“ Dabei hatte das neue „eingeschränkte Halteverbot“ zunächst so gut funktioniert. Bis auf zwei uneinsichtige Kandidaten, die Heribert Peters dann auch beim Ordnungsamt gemeldet hatte, haben sich alle Autofahrer daran gehalten und die Zufahrten zu den Garagen frei gelassen. Peters hatte lange dafür kämpfen müssen. Er wohnt schon seit 1968 in der Wupperstraße, als die „Neue Stadt Hochdahl“ gerade im Entstehen begriffen war. Damals war gegenüber seinem Haus noch freies Feld und die Autos waren schmaler und kürzer.
Als die Bebauung der Willbeck gegen Ende der 1970er Jahre abgeschlossen war, wurde das Problem sichtbar. Damals hatte eine Nachbarin an die Stadtverwaltung geschrieben und als Antwort sinngemäß erhalten: „Wer es nicht schafft, auf engem Raum in seine Garage zu manövrieren, sollte seinen Führerschein abgeben.“