Drums Alive: Schwitzen mit Trommelstock und Gummiball

Der Trendsport soll Rhythmusgefühl und Kraft stärken — die WZ hat’s beim TSV Hochdahl ausprobiert.

Hochdahl. Acht Körper drehen sich synchron um die eigene Achse. 16 Arme heben sich, um dann wieder nach unten zu sausen und mit den Trommelstöcken im Takt der Musik ein dumpfes „Badumm“ aus den Fitnessbällen zu locken — trotz der körperlichen Anstrengung sieht man nur strahlende Gesichter bei der Drums Alive.

Montags um 19 Uhr treffen sich Sport- und Rhythmusbegeisterte, um sich unter der Anleitung von Trainerin „Doro“ die Seele aus dem Leib zu trommeln. Der Aufbau wirkt erst einmal wenig spektakulär: Im Raum werden Gymnastikbälle verteilt, die in großen Plastikkübeln fixiert sind. Jeder Teilnehmer bekommt zwei Drumsticks — die Trommelstöcke. Doro erklärt die Handhabung: „Wir halten die Sticks nur mit dem Daumen und den beiden ersten Fingern. Locker, sonst gibt’s Blasen.“

Und schon geht es los. Zu Aerobicmusik wird im Takt auf die Bälle getrommelt: Zweimal oben, zweimal seitlich. Bam, bam, bum, bum. Schnell stellt sich die Dynamik ein, während Freddy Mercury „We will rock you“, singt — patsch, patsch, klatsch. Auch bei Drums Alive geht der Rhythmus unter Umgehung des Gehirns direkt in die Eingeweide.

Bald werden die Muster komplizierter. Die umliegenden Gymnastikbälle werden mit einbezogen, zu einfachen Choreographien wird vorne, hinten, rechts und links getrommelt. Schnell wird klar: Das macht nicht nur Spaß, das ist richtig anstrengend. Neben dem tänzerischen Aspekt, der Koordination und Ausdauer fördert, findet ein Ganzkörpertraining statt: Dadurch, dass man immer wieder in die Knie geht, sich über die Bälle beugt und die ganze Zeit trommelt, werden alle großen Muskelgruppen angesprochen.

Nach 45 Minuten fließt der Schweiß in Strömen, die Oberschenkel zittern und die ersten Blasen an den Fingern sind doch aufgetaucht — das ist gar nicht so leicht, wie es aussieht. Aber gleichzeitig fluten Glückshormone den Körper. Die letzten Durchgänge gehen nochmal richtig aufs Tempo — und mit einem finalen Trommelwirbel ist die Stunde um.

Fazit: Der Kurs ist toll für alle, die mal so richtig Dampf ablassen möchten. Die Intensität kann in einem gewissen Rahmen selbst bestimmt werden. Wem Thai Bo zu anstrengend und Step Aerobic zu gelenkbelastend ist, der sollte Drums Alive einmal ausprobieren.

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