Die Pfadfinder benötigen Spenden

Die Erkrather Pfadfinder der Royal Rangers freuen sich auf ihr Sommercamp. Doch die Gemeinde kann die Kosten für die Reise nicht stemmen.

Erkrath. Sie lernen mit Messer und Axt umzugehen, Sitzgelegenheiten oder ganze Hütten zu bauen und unter freiem Himmel selbst zu kochen. Sie lernen, verantwortungsbewusst mit Mensch und Natur umzugehen und sie singen und beten gemeinsam: Auf dem Gelände der Royal Rangers an der Johannesberger Straße herrscht freitags von 17 bis 19 Uhr emsiges Treiben. Mehr als 158 Kinder und Jugendliche zählt der zur evangelischen Freikirchlichen Gemeinde gehörende Erkrather Pfadfinderstamm aktuell. Insbesondere die Jüngsten, die sogenannten Starter, haben so großen Zulauf, dass für ihre Treffen der Samstagvormittag als weiterer Termin eingeführt wurde, erklärt Michael Bader, Leiter der Erkrather Royal Rangers. Die Sechs- und Siebenjährigen treffen sich hier in der Zeit von 10 bis 12 Uhr.

Ab Herbst steht den Pfadfindern auch mehr Platz zur Verfügung: Ein zweites Grundstück an der Johannesberger soll gepachtet und für die Kinder- und Jugendarbeit hergerichtet werden. „Wir wollen die Kinder nicht nur für die Natur, sondern auch für Gott begeistern“, erklärt Bader die Philosophie der Royal Rangers. Dazu gehöre es auch, christliche Werte zu vermitteln und den Kindern und Jugendlichen deutlich zu machen, dass die Tugenden wie Ehrlichkeit und Treue, die auch symbolisch in ihren Abzeichen auf der Kluft tragen, immer Gültigkeit haben. Bader: „Sie lernen, dass sie auch dann Ranger sind, wenn sie ihre Kluft nicht tragen.“ Spaß, Abenteuer und das gemeinsame Erleben stehen dabei aber dennoch im Vordergrund.

Höhepunkte des Pfadfinderlebens sind ganz klar die Camps, bei denen sich Stämme aus Nah und Fern treffen, weiß Mirja Fondermann, von deren fünf Kindern inzwischen drei zu den Royal Rangers gehören. In diesem Jahr steht vom 30. Juli eine Woche lang das alle drei Jahre stattfindende Eurocamp an. Treffpunkt für rund 8 000 Ranger ist diesmal Wroclaw im Südwesten Polens. „Von unserem Stamm haben sich bisher 55 Jugendliche angemeldet“, berichtet Fondermann und befürchtet, dass diesmal aus Kostengründen nicht alle mitfahren können, die das gern täten: Rund 350 Euro wird das Camp jeden Teilnehmer kosten.

Das Eurocamp findet in der Hauptreisesaison statt und der von Deutschland aus gesehen mit rund 800 km Entfernung noch einigermaßen gut erreichbare Treffpunkt in Polen lockt viele Teilnehmer an. „Die meisten Reisebusse sind ausgebucht“, so Mirja Fondermann, „und die noch frei sind, haben die Preise deutlich erhöht.“ Obwohl die evangelische Freikirchliche Gemeinde die Royal Rangers bei den Fahrten zu ihren Zeltlagern regelmäßig finanziell unterstützt, klafft diesmal aufgrund der hohen Reisekosten und der ebenfalls sehr hohen Anmeldezahlen ein Loch von über 3.000 Euro in der Reisekasse. „Wenn wir dieses Loch nicht gestopft kriegen, müssen einige Kinder zuhause bleiben. Das widerstrebt jedoch völlig unserer Philosophie“, so die engagierte Pfadfindermutter. Auch Kindern aus finanziell schwächeren Haushalten muss die Teilnahme möglich sein, finden Mirja Fondermann und Michael Bader. Denn: „Die Kinder zehren sehr lange von den Camps, sind euphorisch und wollen am liebsten alle neuen Ideen umsetzen.“ Schon allein, eine Woche lang selbst zu kochen, sich sein Essen frisch zuzubereiten, sei eine Erfahrung, die viele von Zuhause gar nicht kennen. Über Spenden würden sie sich daher sehr freuen.

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