CDU: Ein Pultordner voller Themen

Bürgerbus, Straßenlärm oder neues Jugendcafé: Beigeordneter gibt bei „Expertengespräch“ einen Rundumblick über die zentralen Projekte in der Stadt.

Erkrath. „Zukunft minus Erkrath“ — wenn Fabian Schmidt die Internetadresse zum Stadtentwicklungskonzept so ausspricht, bekommt er von seinen Zuhörern Protest. Am Mittwoch war der Technische Beigeordnete Gast der CDU Alt-Erkrath und gab Auskunft zu Aktuellem aus der Verwaltung. Die Runde unter dem Titel „Expertengespräch“ war eine Premiere im Sitzungssaal des Rathauses. Die Diskussionen sollen die Nachfolge der „Wintergartengespräche“ sein.

Seine Themen hat der 47-jährige Stadtplanungs-Ingenieur in einem dicken Pultordner mitgebracht: den neuen Penny-Markt und den Bürgerbus, ein neues Jugendcafé im Kaiserhof — und den Lärm. Der Grund für den Erfolg der Stadt im Streit um einen neuen Belag für die Autobahn A 3 ist für Schmidt ganz klar: „Das ist ein breiter Konsens aller Fraktionen.“ Landtags- und Bundestagsabgeordnete hätten sich dafür eingesetzt, dass südlich der Neandertalbrücke bis zum Hildener Kreuz ein Spezialasphalt eingebaut wird.

Als nächstes gehe es um Lärm-Aktionspläne für innerstädtische Straßen: „Man untersucht die Funktion einer Straße und prüft dann die Möglichkeiten.“ Ein neuer, lärmoptimierter Belag, wie er an der Schlüterstraße eingebaut worden sei, könne helfen. „Geschwindigkeitsbegrenzungen sind das letzte Mittel“, sagt Schmidt — und trifft damit die Meinung von Marc Hildebrand: „Wir haben nichts gegen Tempo 30 wo es sinnvoll ist: vor Schulen und Kindergärten“, sagt der CDU-Vorsitzende.

Die Bedeutung des Stadtentwicklungskonzepts sei enorm, erklärt Schmidt: „Der demographische Wandel wird noch stärkere Auswirkungen auf Erkrath haben, als bisher erwartet.“ Es sei sehr wichtig, dass sich möglichst viele beteiligen. Bei der Frage nach den Kosten für die externe Agentur, die das Konzept begleitet, beruhigt Schmidt. „Die Kosten sind gedeckelt.“

Ob es dabei bleibe, sei fraglich, sagt Hildebrand — „bei den neuen Mehrheiten.“ Ein Ausdruck, der in der Runde zu jedem Thema zu hören ist und nach dem die Teilnehmer immer eine kleine Pause machen. „Wir müssen uns gegen Planwirtschaft kreativ durchsetzen“, erklärt Hildebrand.

Zuhörer Mario Krechel findet seine Erwartungen in die Veranstaltung übertroffen: „Es ist gut, dass Schmidt von sich aus ein ganz großes Themenpaket mitgebracht hat. Da ist viel Information drin“, sagt der 40-Jährige.

Kritische Fragen muss sich der Parteivorstand von Besucher Rudolf König anhören: „Warum macht die CDU nichts zur Kanalsanierung? Die SPD macht schon die dritte Veranstaltung.“ Das Thema sei wichtig, die Hausanschlüsse zu prüfen, sei für die Eigentümer teuer. Hildebrand wehrt ab: „Uns hat aber niemand auf das Thema angesprochen.“

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