Bruchhausen bietet Natur zum Anfassen

Insekten, Pflanzen oder die Verarbeitung von Wolle — im Naturschutzzentrum entdecken die Besucher die Natur der Region ganz neu.

Bruchhausen bietet Natur zum Anfassen
Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Frank Gennes greift tief in einen seiner Glaskästen und holt einen schwarzen Samtschreck heraus. „Ist das etwas ein Skorpion?“, wundert sich eine Besucherin und macht ängstlich einen Schritt zurück. Doch der Naturpädagoge beruhigt sie und erklärt, dass die Samtschrecke sich mit diesem Aussehen nur vor Feinden schütze. Es ist BNE- und Umwelttag im Erkrather Naturschutzzentrum Bruchhausen. Die Besucher können sich dabei nicht nur mit Insekten, sondern auch mit weiteren Naturphänomenen auseinandersetzen. So informieren Stände über das Papier-Recycling, die Naturpflanzenvielfalt und die Verarbeitung heimischer Schafwolle.

Cornelia Cloos, Besucherin

Silvia Schnell bringt den Kindern spielerisch die Wollverarbeitung näher. „Beim Wikingerhort in Oberhausen verarbeiten wir Wolle von den hier ansässigen Schafen. Daher kennen viele Kinder, die hier vorbeikommen, die Tiere und finden es besonders interessant deren Wolle in der Hand zu halten“, erzählt die Oberhauserin. „Wir stellen hier jeden Zwischenschritt dar, damit die Kinder sehen, wie viel Arbeit solch eine Wollverarbeitung sein kann.“

Viele Kinder sind besonders begeistert von den Mitmach-Aktionen der Stände. Dies weiß auch Simone Loleit, der Unteren Bodenbehörde des Kreises Mettmann, die spielerisch über den Boden informiert. „Hier haben wir verschiedene Schichten, die bei einer Wasserbohrung entnommen wurden. Die Kinder können den Kies, Sand und Ton anfassen und sich so ein Bild von dem Boden auf dem wir alle stehen machen“, erläutert sie.

Der vierjährige Linus ist besonders von dem Fernrohr der Sternwarte Neanderhöhe begeistert und schaut es sich interessiert an. „Wir sind spontan hier und mir gefällt es sehr gut“, so Mutter Inga Gebühr. „Mir ist Umweltbildung sehr wichtig und ich finde es schön, dass die Kinder hier vieles über ihre Umgebung lernen.“ Dies sieht Familie Memmersheimer genauso. „Es ist schade, dass es hier nicht noch mehr Besucher gibt, denn es gefällt uns hier sehr gut und man merkt die Mühe, die hinter der Veranstaltung steckt“, so Vater Andreas. Die Familie hat von der Aktion über Facebook erfahren und ist froh, vorbeigekommen zu sein. „Den Kindern macht das Tellerbemalen hier am Stand des SKFM Erkrath viel Freude und wir sind gespannt auf das fertige Ergebnis.“

Auch viele Erwachsene schauen sich interessiert die Stände an und besonders der Insektenstand des Naturpädagogen Frank Gennes ist voller Besucher. „Ich finde es gut, dass über verschiedene Insekten informiert wird, denn wir müssen lernen, dass diese sehr wichtig für unsere Umwelt sind und wir sie besser schützen sollten“, betont Besucherin Cornelia Cloos.

Auch Frank Gennes, der zum ersten Mal an der Veranstaltung teilnimmt, weiß, wie wichtig solch ein Informationstag ist. „Ich bin hier, um den Menschen die Natur näher zu bringen. Anders als im Zoo können die Leute die Insekten anfassen und Fragen stellen, was vielen die Angst vor den Tieren nimmt“, sagt der Nabu- Beauftragte.

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