Bombenfund hält Erkrath in Atem

Die Fliegerbombe wurde bei Bauarbeiten an der Theodor-Fontane- Straße in Unterfeldhaus entdeckt.

Bombenfund hält Erkrath in Atem
Foto: Dietrich Janicki

Bei Baggerarbeiten an einem Regenrückhaltbecken ist gestern Mittag gegen 12.47 Uhr an der Theodor-Fontane-Straße eine amerikanische 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

Offenbar hatte die Stadt Erkrath bereits im Vorfeld die Vermutung, dass auf dem Gelände eine Bombe liegen könnte. Vor dem Baubeginn wurden entsprechende Luftbildaufnahmen ausgewertet. Bei den ersten Baggerarbeiten wurde die Bombe dann gefunden. Experten des Kampfmittelräumdienstes NRW waren schnell vor Ort und berieten die Lage. Nicht jeder Zünder ist problemlos zu entfernen, manche Bomben können nur mit einer Sprengung unschädlich gemacht werden. Wohnungen und Häuser von 1400 Anwohnern rund um die Theodor-Fontane-Straße und den Niermannsweg wurden in einem Umkreis von 300 Metern evakuiert. Als Sammelstelle wurde die nahegelegene Regebogenschule eingerichtet. In einem Umkreis von 500 Metern wurden die Anwohner von der Feuerwehr gebeten, sich luftschutzmäßig zu verhalten.

Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben, die Bewohner ihre Häuser nicht verlassen. Wer nicht gehen konnte, sollte sich über den Notruf der Feuerwehr melden, um einen Abtransport zu organisieren. Viele Anwohner wurden durch Lautsprecheransagen darauf aufmerksam, dass in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft eine Bombe gefunden worden war, so wie Ulla Witt vom Feldhausweg. „Ich war gerade dabei zu packen, wir wollen am Donnerstag nach Frankfurt zu einer Konfirmation fahren“, sagte sie. Sie ließ daraufhin alles stehen und liegen und fuhr mit Mann und Nachbarin zur Regenbogenschule. Doch da wollte sie nicht bleiben. „Wir werden jetzt am Hochdahler Markt einen Kaffee trinken.“

Rosemarie Cygan zog es vor, mit mit Hund Jasko und Nachbarin den Rest des Nachmittags in der Regenschule zu bringen. Die Unterfeldhauserin hatte die Lautsprechdurchsagen gar nicht gehört. Erst als es an der Haustür klingelte, erfuhr sie, dass sie ihr Haus verlassen musste.

Mit Sonderbussen der Rheinbahn wurden die Anwohner zur Sammelunterkunft gebracht, wo das Deutsche Rote Kreuz in der Zwischenzeit alles für den Aufenthalt vorbereitet hatte. Getränke und Berliner Ballen standen bereit, Kaffee wurde aufgebrüht und später sollte es noch Gulaschsuppe mit Würstchen geben. „300 bis 350 Menschen können wir hier unterbringen“, sagte Einsatzleiter Christian Schildknecht. Erfahrungsgemäß kämen aber bei weitem nicht alle Anwohner, viele seien noch bei de Arbeit oder würden während der Zeit einen Kaffee trinken gehen. Laut einer Anweisung der Bezirksregierung muss eine gefundene Bombe noch am gleichen Tag entschärft werden. Im Einsatz und immer in Bereitschaft: Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes. Sie beseitigen zufällig gefundene Munition aus beiden Weltkriegen. So auch gestern in Erkrath. Um 19.25 Uhr war die Bombe entschärft. Wenig später konnten dann auch die Anwohner wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.

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