Bibliothek der Sternwarte bekommt wertvollen Zuwachs

Der ehemalige Leiter des Bochumer Planetariums überlässt den Erkrathern zahlreiche Bücher und Exponate aus seinem Bestand.

Bibliothek der Sternwarte bekommt wertvollen Zuwachs
Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Als Referent war der emeritierte Bochumer Astronomie-Professor und ehemalige Leiter des Bochumer Planetariums, Johannes V. Feitzinger, schon oft zu Gast im Planetarium der Sternwarte Neanderhöhe. Die Arbeit des Hochdahler Vereins schätzt er sehr: „Ich habe mich entschlossen, die Erkrather Sternenfreunde zu beglücken, da ich hier sehr viel Aktivität und Engagement sehe“, erzählte er in lockerer Runde, nachdem er jetzt einen Großteil seiner privaten Fachbibliothek mit dem Transporter selbst am Observatorium abgeliefert hatte.

Hendrik Foth, Mitglied Sternwarte Neanderhöhe

Feitzinger ist seit dem Jahr 2004 im Ruhestand und zieht in Kürze mit seiner Frau von Bochum in deren Heimat nach Künzelsau im Hohenloher Land. Von seinem Bücherschatz will er nur einen Teil mitnehmen. Einen weiteren Teil übernimmt seine Nachfolgerin in Bochum. „Die hat sich schon die Rosinen rausgepickt“, sagt er lachend.

Trotzdem ist für die Hochdahler Sternwarte noch ein großer „Batzen“ von über 1000 — zum Teil seltenen und wertvollen — Büchern übriggeblieben. Außerdem sind unter seinem vorzeitigem „Nachlass“ Raritäten wie Original-Negative mit Himmelsphänomenen, aufgenommen mit der Schmidt-Kamera.

Wer dabei jetzt an die kleinen Negativstreifen aus seiner alten analogen Kleinbildkamera denkt, liegt stark daneben: Supernovae, Andromeda Nebel und Sternbilder sind hier auf Negativplatten gebannt, die nahezu ans DIN A3-Maß reichen.

„Wir haben jetzt die größte Fachbibliothek im Umkreis“, fasst Hendrik Foth, snh-Mitglied und Anwalt für Erbrecht, das Ergebnis durch den überraschenden Bücher- und Exponatenzuwachs in Worte.

Dass man einen solchen Schatz, dessen realer Wert sich nur schwer schätzen lässt, nicht einfach „für lau“ übernehmen kann, war für die Mitglieder der Sternwarte Neanderhöhe eine Selbstverständlichkeit. Ein Erbfall im „kleinen vierstelligen Bereich“, so Foth, erlaube es dem Verein, Feitzinger zumindest eine Anerkennung dafür überweisen zu können.

„Wir hatten vorher schon eine große Sammlung“, erklärt Andreas Berger, der sich ab sofort um die digitale Katalogisierung des Bibliotheksbestands kümmert, „hauptsächlich für den Einstieg ins Thema. Jetzt haben wir zusätzlich Fachbücher, die tiefer in die Materie gehen.“ Gut 3300 Bücher wird er in die neu angeschafften Bibliotheks-Software einzugeben haben. Hinzu kommen Magazine, Zeitungen und Fachartikel.

Profitieren werden davon in erster Linie die Vereinsmitglieder sowie Schüler, die hier Facharbeiten schreiben oder für den Wettbewerb „Jugend forscht“ experimentieren. Theoretisch sei es jedoch auch denkbar, die Bibliothek künftig auch für Externe zu öffnen, meint Berger. Technisch sei das mit der neuen Software auf jeden Fall möglich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort