Bewohnerin löst Explosion aus

Beim Nachfüllen einer Schale mit Bioethanol kommt es zu einer Verpuffung. Die 26-Jährige wird leicht verletzt.

Erkrath. Es war ein normaler Montagvormittag an der Kreuzstraße in Alt-Erkrath. Allerdings nur bis etwa 11.30 Uhr. Dann knallt es auf einmal im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses. Fensterscheiben zerspringen, es regnet Scherben auf den Bürgersteig und die Straße. Binnen Minuten ist das komplette Gebiet durch Feuerwehr und Polizei weiträumig abgesperrt.

Nach wenigen Minuten ist klar, dass niemand der 15 Hausbewohner ernsthaft zu Schaden gekommen ist. Lediglich die Mieterin der Wohnung, in der sie eine medizinische Massagepraxis im ersten Stock betreibt, ist leicht verletzt. Sie ist es auch, die für den Knall verantwortlich ist.

Denn es ist die 26-Jährige, die gegen 11.30 Uhr eine Flüssigkeit in ihre Dekorations-Brennschale nachfüllt, um eine kleine Flamme zu entzünden. Weil es sich bei der Flüssigkeit aber um Bioethanol — eine Form von Spiritus — handelt und die Brennschale noch warm ist, kommt es zu einer Verpuffung.

Sofort zerspringt das vier Quadratmeter große Fenster, Möbel und andere Gegenstände werden durch die Druckwelle zerstört oder fangen durch das umherspritzende Bioethanol Feuer.

Geistesgegenwärtig kommt sofort ein Nachbar zur Hilfe und löscht den Brand mit einem Feuerlöscher. Andere Nachbarn begleiten die übrigen, verdutzten Anwohner aus ihren Wohnungen und bringen sie in Sicherheit.

Nur wenige Minuten später sind bereits 21 Feuerwehrleute und neun Einsatzwagen vor Ort. Mit Atemschutzmasken betreten sie die Wohnung und bemerken sofort einen Vorrat von Bioethanol für die Schale. Diesen bringen die Feuerwehrleute aus dem Haus.

Nun treffen auch zehn Polizisten in fünf Streifenwagen ein und sperren die Straße weiträumig ab. Die Mieterin wird von der ebenfalls anwesenden Notärztin kurz ambulant versorgt, dann sofort wieder entlassen.

„Die Nachbarn haben gut reagiert. In der Wohnung sieht es wild aus. Sie ist auf unbestimmte Zeit nicht bewohnbar“, sagt Michael Janiszewski, stellvertretender Chef der Erkrather Feuerwehr, auf WZ-Nachfrage. Insgesamt entsteht ein Schaden in der Wohnung von rund 10 000 Euro.

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