Bei Bilfinger ist alles im Fluss

Das Erkrather Unternehmen Bilfinger Scheven baut Rohre, durch die alles von Öl bis Wasser fließt.

Erkrath. Ob neue Anschlüsse beim Hausbau oder Probleme mit Versorgungsleitungen — mit den Mitarbeitern der Bilfinger Scheven GmbH kann ein Großteil der Erkrather in Kontakt kommen.

Das Unternehmen hat gerade erst den Vertrag mit den Stadtwerken um zwei Jahre verlängert — und so kümmert sich der Scheven-Einsatztrupp um die Strom-, Gas- und Wasserversorgung der Stadtwerke-Kunden, beseitigt Probleme oder legt Häuslebauern die Anschlüsse.

„Der Name Scheven ist für die Kundenbindung sehr wertvoll“, sagt Geschäftsführer Alexander Klöcker. Vor fast 140 Jahren wurde das Unternehmen mit Sitz an der Max-Planck-Straße gegründet. Es kümmert sich heute nicht nur in Erkrath um die Leitungen. Weitere kommunale Versorger in der Umgebung sind ebenfalls Vertragspartner.

Ein weiteres Standbein ist der Industrieservice. Große Namen der Petro- und Chemieindustrie setzen auf das Knowhow der Erkrather. Die Chemikalien bei BASF, Bayer und Evonik fließen ebenso durch Leitungen von Bilfinger Scheven wie Rohöl, Benzin und Kerosin. Auch die Ausstattung von Kraftwerken und Talsperren kommt aus Erkrath. Für etwa 60 Prozent des heutigen Auftragsvolumens zeichnet die Öffentliche Hand verantwortlich, der Rest kommt von der Industrie.

In Erkrath und einigen kleineren Niederlassungen von Wesseling am Rhein bis Heide in Holstein arbeiten 221 Menschen für das Unternehmen. Hinzu kommen 22 Auszubildende. Die jungen Menschen werden zu Anlagenmechanikern, Elektrotechnikern und Bürokaufleuten ausgebildet. Seine zukünftigen Bauleiter bildet der Betrieb im Rahmen des dualen Studiums „Netzingenieurwesen“ aus.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsvorsorge werden bei Bilfinger Scheven großgeschrieben: „Unsere Mitarbeiter sollen gesund zur Arbeit kommen und gesund wieder nach Hause gehen“, betont Klöcker. Dass er eine Vorbildfunktion hat, ist ihm bewusst: Mal eben in Anzug und Krawatte eine Baustelle inspizieren — das geht nicht. Helm und Schutzbekleidung sind auch für ihn Pflicht.

Gemeinsamer Sport fördert nicht nur die Gesundheit, er stärkt auch das Teamgefühl: Einmal wöchentlich wird Badminton gespielt, und beim Triathlon in Ratingen sind gleich zwei Mannschaften am Start.

Das Jahr 2013 hat allerdings nicht gut begonnen: „Drei Monate schlechtes Wetter haben uns spürbar zurückgeworfen“, sagt Frank Schiffers, der kaufmännische Geschäftsführer. Wegen leerer Kassen verschieben viele Kommunen notwendige Wartungsarbeiten — nicht selten so lange, bis die Rohre platzen. „Ein bundesweites Problem“, sagt Schiffers.

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