Bandjubiläum der Simply Blues Big Band

Die „Simply Blues Big Band“ spielt zum Zehnjährigen dort, wo alles anfing: in der Schule.

Hochdahl. Blechinstrumente blitzen in der halbdunklen Halle auf. Am Mischpult wird gestöpselt, das Keyboard ist noch nicht angeschlossen. „Ich mach das am Klavier“, ruft Pianistin Kathrin Domagala zum Dirigentenpult. Ein knackiger Einsatz von den Trompeten, dann groovt die Aula des Gymnasiums Hochdahl: „Dupdidie, di Düdup.“ Sofort wippen alle mit.

Bei der Generalprobe am Samstag dirigierte Christoph Stephan die „Simply Blues Big Band“ noch im Pullover, hatte einen Bleistift griffbereit neben seinem Notenheft für letzte Korrekturen. 23 Schüler und Studenten bereiteten das Geburtstagskonzert der Band am Freitag vor.

„Wir haben vor zehn Jahren als Schülerband angefangen“, sagt Florian Rocktäschel. Der 26-jährige Bassist hat die Funktion des Managers der Band übernommen: „Wir mussten die Arbeit aufsplitten, es wurde einfach zu viel.“ Einige Mitglieder seien dabei geblieben, obwohl sie inzwischen studieren, seit einem Jahr sei die Band als Verein selbstständig. Bandleader Stephan promoviere gerade als Bauingenieur, jüngstes Mitglied sei Lara Behrmann. Die 14-Jährige spielt Euphonium — ein tief klingendes Instrument, das einer Tuba ähnelt.

„Ich mag Jazz. Das Schönste ist, wenn die Leute sich über die Musik freuen“, sagt Trompeter Max Karl, Schüler der Jahrgangsstufe 13. Er soll am Freitag wieder zusammen mit Christoph Stephan das Konzert moderieren: „Das ist immer aufregend. Man weiß nie, wie man ankommt.“

Auf dem Programm der Hochdahler stehen „Moonlight in Vermont“, „Mr. Zoot Suit“ und von Phil Collins „Against all odds“. „Um James Bond haben wir uns lange herumgedrückt, jetzt bringen wir das Stück doch — das wird von jeder Big Band verlangt“, sagt Rocktäschel. Weil das Konzert in die Adventszeit fällt, kündigt die Band zusätzlich Weihnachtliches an: „Let it snow“, „Feliz Navidad“ und „White Chrismas“.

„Angefangen haben wir mit dem Jahreskonzert mal im Sommer. Und dann ist der Termin immer weiter nach hinten gerutscht“, sagt Rocktäschel. Musikalisch sei das Niveau hoch: „Wir beteiligen uns im Februar an einem internationalen Bandwettbewerb in Holland.“ Seit sechs Jahren unternehme die Band jährlich eine Konzertreise nach Borkum, geprobt werde alle zwei Wochen, unter anderem im Paul-Schneider-Haus. Eine Probenreise gebe es jedes Jahr nach Bilstein im Sauerland.

Der Einzugsbereich habe sich vergrößert, sagt der Manager — es könne daran liegen, dass Mitglieder der Band jetzt in Aachen, Köln und Gießen studieren: „Wir haben viele Anfragen von außerhalb.“ Das Internet und Facebook seien dafür wichtig, alles Aktuelle finde man außerdem über die Homepage der Band. Dort könne man auch Tickets für das Jubiläumskonzert reservieren. Nur Hörproben seien im Internet nicht öffentlich zugänglich: „Das ist sehr kompliziert und teuer mit der Gema“, sagt Rocktäschel.

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