Bahnstraße: Autos bleiben draußen

Bürgerantrag, die Bahnstraße wieder für Autos zu öffnen, ist gescheitert. Die Einkaufsmeile bleibt nun Fußgängern vorbehalten.

Bahnstraße: Autos bleiben draußen
Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Die Eigentümer sind mit ihrem Bürgerantrag gescheitert, die Fußgängerzone probeweise für eine bestimmte Zeit für Pkw zu öffnen. Auch Hagen Schwarze, der als beratendes Mitglied für den Wirtschaftskreis Erkrath sprach, konnte die Politiker nicht umstimmen.

In zwei, von der Wirtschaftsförderung der Stadt Erkrath organisierten, Zusammenkünften der Immobilieneigentümer der Bahnstraße habe sich herausgestellt, dass sowohl gewerbliche Händler als auch private Mieter unzufrieden mit der aktuellen Verkehrsituation seien, so die Antragsteller in ihrer Begründung. Die Geschäfte auf der Bahnstraße seien vor allem für mobilitätseingeschränkte Personen schwer zu erreichen, was dazu führe, dass die Fußgängerzone unattraktiv für Händler und mögliche Neuansiedlungen sei.

Seit Jahren wird allgemein beklagt, dass viele Geschäfte aufgegeben haben und die Bahnstraße nicht länger ein lebendiges Stadtteilzentrum sei.

Einige Händler seien vom westlichen Teil der Bahnstraße in den östlichen umgezogen, wo Kunden noch mit dem Auto vorfahren können, argumentieren die Eigentümer. Nach einer Ortsbesichtigung beklagten sie außerdem verrostete Bänke, Fahrradständer, die den Weg versperrten und zu große Baumscheiben. Die Verwaltung wies letztere Vorwürfe in der Sitzungsvorlage zurück. In der langen Diskussion im Ausschuss stand Rolf Steuber (FDP) als Unterstützer des Feldversuchs ziemlich allein auf weiter Flur. Marc Göckeritz erklärte, seine Grünen-Fraktion könne sich auch eine temporäre Öffnung nicht vorstellen. Die Fußgängerzone habe jetzt eine gute Aufenthaltsqualität, die es weiter zu erhöhen gelte. Uli Schimschock (SPD) verwies auf das Argument der Verwaltung, wonach die Bahnstraße erst vor eineinhalb Jahren für 400 000 Euro neu gestaltet worden und das Pflaster nicht für größere Verkehrsmengen ausgelegt sei. „Wir alle wollen mehr Leben in der Bahnstraße“, erklärte Winfried Schmidt (CDU). Doch das läge vor allem in den Händen der Eigentümer, die die Mieten festlegten, und der Händler, die mal kreativer werden sollten (so ein Bürger). Das, was auf der Bahnstraße noch funktioniere, die Außengastronomie, würde durch vorbeifahrende Autos auch noch zerstört, waren sich Schimschock und Schmidt einig.

Es gebe genug umliegende Parkplätze, etwa in der Gerberstraße, so dass die Fußgängerzone ausreichend gut zu erreichen sei. Das Problem sei, so Beigeordneter Fabian Schmidt, dass Alt-Erkrath mit rund 13 000 Einwohnern zu klein für ein belebtes Zentrum sei. Erkrather fahren zum Einkaufen nach Hilden oder bestellen gleich im Internet. In einer Sitzungsunterbrechung meldeten sich weitere Bürger zu Wort, von denen die meisten ebenfalls gegen die Öffnung waren. Der Beschlussvorschlag, die Bahnstraße versuchsweise zu öffnen, wurde mit nur einer Gegenstimme (Rolf Steuber) abgelehnt.

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