Bahnhof Hochdahl: Ärger über fehlende Bänke

WZ-Leser vermisst eine Sitzgelegenheit an der Bushaltestelle am Hochdahler Bahnhof. Laut Stadt ist dafür zu wenig Platz.

Hochdahl. Normalerweise sind Bushaltestellen mit Sitzgelegenheiten ausgestattet — sei es in Form einer Bank oder von fest installierten Stuhlreihen. Nicht so die Haltestelle der Linie 741 der Rheinbahn an der Hauptstraße vor der Filiale der Kreissparkasse in Hochdahl.

Wer dort in Richtung Mettmann oder Erkrath auf den nächsten Bus wartet, hat Pech. Weder gibt es eine Bank noch eine sonst wie geartete Sitzmöglichkeit. Alternativen: die Stufen vor der Kreissparkasse oder eine Mauer. Auf der gegenüberliegenden Seite — also in Fahrtrichtung Haan — sieht es gänzlich anders aus. Dort ist die überdachte Haltestelle mit einer Bank ausgestattet.

„Das ist mir schon lange ein Dorn im Auge“, sagt ein WZ-Leser, der namentlich nicht genannt werden möchte. Sowohl er als auch andere Fahrgäste seien mit diesem Umstand ganz und gar nicht glücklich.

„Was ist denn, wenn ein Senior oder ein gehbehinderter Mensch dort Ewigkeiten warten muss?“ Ein Unding, findet er. Obendrein gebe es in der Busbucht derartige Fahrrillen und Unebenheiten, „dass die Fahrgäste, die schon am Ausstieg stehen, beim Einfahren des Busses wahre Balanceakte vollführen müssen“.

Ein anderes Problem, so der Leser weiter, gebe es an der Haltestelle Schlickumer Weg. „Dort herrscht Gefälle“, sagt er. „Aber was wird gemacht? Typisch deutsch wird eine hundertprozentig gerade Bank installiert.“ Mit der Folge, „dass sie am unteren Ende zu hoch ist, weil mit dem Gefälle der Boden drunter weggeht“.

Er berichtet von einer älteren Dame, die gar nicht mehr aus dem weißen Plastiksitz herauskam, als der Bus hielt und sie einsteigen wollte. „Einfach, weil ihre Füße in der Luft baumelten.“ Erst eine freundliche, junge Frau, die ihr aus ihrer misslichen Lage heraushalf, habe dafür gesorgt, dass sie einsteigen konnte.

„Auch bei der Ausstattung der Haltestellen sollte auf den demografischen Wandel reagiert und insbesondere an die älteren Mitbürger gedacht werden“, so der Leser weiter. Er selbst engagiere sich seit mehr als 20 Jahren dafür, dass in Planungen Rollstuhlfahrer, Senioren, Blinde, Schwangere, Mütter mit Kinderwagen oder Rollator-Nutzer eingebunden werden.

Nicht nur der WZ-Leser, der sich im Rahmen des Lesertelefons in der Redaktion meldete, ärgert sich über die nicht vorhandenen Sitzgelegenheiten. Auch eine Seniorin, die vor der Kreissparkasse auf die Linie 741 in Richtung Mettmann wartet, beklagt die Situation. „Vor allem, wenn der Bus Verspätung hat, wäre es schön, sich mal hinsetzen zu können. Aber leider geht das hier nicht.“

Bei der Stadt Erkrath, in deren Zuständigkeit (und nicht der Rheinbahn) die Haltestellen fallen, ist das Problem bekannt. „Dass an der Hauptstraße vor der Sparkasse keine Sitzmöglichkeit besteht, beschäftigt uns seit zehn Jahren“, sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Dass dies so sei, liege einfach an der fehlenden Fläche. „Wir versuchen aber, im Zuge der anstehenden Neugestaltung der Hauptstraße Abhilfe zu schaffen.“

Was die Bushaltestelle an der Schlickumer Straße angehe, „hatten wir nur zwei Möglichkeiten“, so Heffungs: entweder waagerecht oder mit dem Gefälle gehend. „Wären wir mit dem Gefälle gegangen, würden die Leute von der Bank rutschen oder zumindest schief sitzen“, sagt der Tiefbauamtsleiter. „Ergo haben wir uns für die waagerechte Position entschieden.“

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