Aus fürs Stadtentwicklungskonzept: „Bürger stehen jetzt mit leeren Händen da“

Reinhard Parthe (BZU) kritisiert das endgültige Aus für das Stadtentwicklungs- Konzept.

Erkrath. Mehrere Jahre Arbeit, 240 000 Euro, zig Bürgeranhörungen und Workshops und ein Planungsbüro, das heftiger Kritik ausgesetzt war für eine Erkenntnis: Die Stadtentwicklung ist nichts, was in politischen Gremien entschieden werden kann. Am Dienstag hat der Stadtrat mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen das vieldiskutierte integrierte Stadtentwicklungskonzept gekippt.

Immerhin: Deswegen sind ja noch nicht alle Projekte und Ideen, die für das Konzept erarbeitet worden sind, zu den Akten gelegt. Das ist auch der positive Aspekt, den Reinhard Parthe von der Bürgerinitiative Zukunft Unterfeldhaus (BZU) aus der Sache zieht. „Dass das Stadtentwicklungskonzept abgelehnt worden ist, ist schlimm“, sagt er. Alle Bürger, die sich in den vergangenen zwei Jahren in den Bürgeranhörungen und Workshops engagiert hätten, stünden nun enttäuscht mit leeren Händen da. Am Ende für die Außenbebauung etwa am Niermannsweg hat er hingegen nichts auszusetzen.

Bürgermeister Arno Werner ist noch nicht einmal wirklich enttäuscht über das Ende des integrierten Handlungskonzeptes: „Ich wollte die Diskussion darüber ja lieber im Wahlkampf vor fünf Jahren führen.“ Das Aus für das Konzept des Büros plan-lokal war Ergebnis einer endlosen Hängepartie. Schon zweimal war die Entscheidung vertagt worden. Jetzt zeige sich, so Werner, dass eine solche Entscheidung mit so unvereinbaren Positionen nicht in politischen Gremien entschieden werden könne.

Vor der Umsetzung einzelner Projekte warnt er: „Das sind vor allem teure Projekte, die aber nur geringe Effekte haben.“ Er warnt vor Aktionismus. Für ihn sind die tatsächlich zielführenden Elemente des Entwicklungskonzeptes die Entscheidungen über die Bebauung der Außenflächen. Darüber aber müssten die Bürger abstimmen. Die Parteien sollten sich einem Diskurs über diese Priorität stellen, so Werner.

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