Angeklagter bricht Schweigen

Prozess um mutmaßlichen Raub und Vergewaltigung.

Im Prozess um mutmaßlichen Raub und Vergewaltigung an einer Prostituierten im Umfeld eines Erkrather Saunaclubs hat der Angeklagte (23) aus Hamburg seine Strategie geändert und sein Schweigen gebrochen: Am Dienstag erklärte er vor dem Wuppertal Landgericht, dass er Anfang Januar vergangenen Jahres bei einem Streit in seinem Auto gegen sein mutmaßliches Opfer keine Gewalt eingesetzt habe.

Die Frau (22) habe ihm am mutmaßlichen Tattag freiwillig 1000 Euro überlassen, weil er davon für sie einen Wohnungsmakler zahlen sollte. Zu sexuellen Handlungen in dem selben Auto sei es kurz danach gekommen, als man sich längst wieder einig gewesen sei. Der vielfach vorbestrafte Mann tritt damit nach mehreren Prozesstagen mit Zeugenaussagen erstmals der Anklage entgegen, die ihm vorwirft, er habe 10 000 Euro von der Frau verlangt, weil sie sich nicht länger für ihn prostituieren wollte. Und er habe sie misshandelt, weil sie diesen Betrag nicht aufbringen konnte.

Er war kurz nach der mutmaßlichen Tat in Unterfeldhaus festgenommen worden, weil Zeugen eine Fahndung der Polizei ausgelöst hatten. Aus seiner Sicht sei es um ihre Eifersucht gegangen. Sie habe seine SMS gelesen und ihn immer wieder nach einer bestimmten anderen Frau gefragt. Sie habe sich seinen Namen auf den Arm tätowieren lassen und sei dafür von Kolleginnen verlacht worden: Sie sei doch nicht seine „Hauptfrau“, das sei eine andere.

Die 22-Jährige hatte angegeben, in verschiedenen Betrieben in Hamburg, Köln und Brüggen Freier bedient und dem Angeklagten ihre Einnahmen überlassen zu haben. Der Prozess wird fortgesetzt.

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