13 Erkrather Brücken sind marode

Die Sanierungs- und Abrissliste wird immer länger.

Erkrath. Erkraths Brücken sind Erkraths Sorgenkinder. „Jetzt ist auch noch die an der Kindertagesstätte Gretenberg in Hochdahl hinzugekommen“, sagte Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr. „Der Zustand dieser Brücke ist in den vergangenen Monaten so schlecht geworden, dass wir sie auf unsere Liste mit dem größten Handlungsbedarf setzen mussten.“ Zuallererst werde sie provisorisch hergerichtet, „damit sie den Winter übersteht“.

Insgesamt sind aus Sicht der Stadt 13 der hölzernen oder stählernen Konstruktionen dringend reparaturbedürftig oder sogar ein Fall für die Abrissbirne.

So wie die Brücke an der Kattendahler Straße. Zwar überspannt sie eine für Erkrather Verhältnisse recht tiefe Schlucht. Dennoch kann sie aus Sicht der Verwaltung aufgegeben und zurückgebaut werden, „weil genügend alternative Wegeverbindungen vorhanden sind“. Nach der Aufgabe könnte der Kattendahler Wald in diesem Bereich seiner natürlichen Entwicklung überlassen werden, so die Verwaltung.

Eine Einschätzung, die von den Fraktionen geteilt wurde. Zumal gleich mehrfach zu hören war, dass sich unter der Brücke regelmäßig Gruppen treffen würden, um dort Alkohol zu trinken. „Da findet sich eine regelrechte Subkultur zusammen“, sagte BmU-Fraktionschef Bernhard Osterwind.

Beratungsbedarf gibt es dagegen bei der Brücke Morper Allee, die kurz vor der Einmündung auf die L 357 (Neander- beziehungsweise Düsseldorfer Straße) über die Düssel führt.

„Die Morper Allee dient als Hauptverkehrsstraße und als Erschließungsstraße des Gewerbegebietes Ludenberger Straße/Mühlenstraße und des Gewerbegebietes Steinhof — und zwar für alle von Düsseldorf kommenden Lieferanten“, heißt es in der vom Tiefbauamt verfassten Auflistung der Problem-Brücken. Zusätzlich befinde sich die Konstruktion im Abflussprofil der Düssel. Dies führe zu einer Verminderung des Abflussquerschnitts und damit verbunden zu einem Wasseranstieg der Düssel bei starken Regenfällen.

Daher schlägt das Tiefbauamt eine Aufweitung des Profils und die Aufhebung der Tonnenbeschränkung von 16 Tonnen vor — Maßnahmen, die allerdings nur mit einem Neubau erfolgen können. Heinz-Peter Heffungs: „Die 16-Tonnen-Beschränkung führt dazu, dass beispielsweise die Busse der Rheinbahn nur mit einer Sondergenehmigung über die Brücke dürfen.“ Außerdem, so der Tiefbauamtsleiter, müsse über kurz oder lang sowieso über den Neubau der Morper Allee nachgedacht werden. „Die Bürger beschweren sich immer mehr über den schlechten Zustand.“ Vor diesem Hintergrund sei es erst recht sinnvoll, auch über die Brücke zu sprechen.

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