Ein Amt nimmt seine Arbeit auf

Versorgungsamt: Noch fehlen Schränke und die Sachbearbeiter in Mettmann müssen mit System einen Antragsstau abarbeiten.

<strong>Kreis Mettmann. Deutsche Amtsstuben sehen normalerweise anders aus - Umzugskartons im Flur, Aktenstapel auf den Schreibtischen und auf dem Boden und eine provisorische Beschilderung an den Türen: Das neue Versorgungsamt des Kreises Mettmann ist noch ein Paradies für Aufräumwütige. Doch es herrscht System im Formular- und Antragsdschungel, wie die Sachbearbeiter Erich Selig und Hubert Engler versichern. Im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform in NRW hat der Kreis die Aufgaben des Schwerbehindertenrechtes und Elterngeldes übernommen, die zuvor vom Landesversorgungsamt betreut wurden. Das Amt ist zum Jahresende 2007 aufgelöst worden. 27 Mitarbeiter, über 50000 Kunden und über 113000 Akten fallen nun in den Zuständigkeitsbereich des Kreises. "Das passt gut zum Kreis, der sich schließlich um Behinderte wie Neugeborene kümmert", sagt Landrat Thomas Hendele, der ansonsten kein Freund von Aufgaben ist, die dem Kreis und den Kommunen "von oben" aufgezwungen werden.

Düsseldorfer Verwaltung stellte zum 14. Dezember die Arbeit ein

Da große Umzüge ihre Schatten vorauswerfen, war der Verwaltungsbetrieb in Düsseldorf bereits zum 14. Dezember eingestellt worden. Alle Anträge oder Post, die danach einging, landeten als Lose-Blatt-Sammlung in sieben Umzugskartons. "Eine der ersten Ziele war es, das in den Griff zu kriegen", sagt Frank Schäfer, der neue Amtsleiter und zuvor im Rechts- und Ordnungsamt des Kreises tätig. Ende März, so hofft Schäfer, wird sich der Dienstbetrieb stabilisiert haben und dann soll es auch wieder Sprechstunden in den Städten geben. "Wenn alle Unterlagen komplett sind, dürfte es auch jetzt mit der Bearbeitung eines Antrages recht zügig gehen. Und natürlich achten wir auch auf Härtefälle." Auch Verwaltungschef Hendele sieht das Problem der neuen Strukturen: "Die sollen erst einmal Grund unter den Füßen bekommen, bevor ich ein Ziel bei der Bearbeitung von Anträgen vorgebe." Er habe in den ersten drei Wochen nur eine Beschwerde erhalten.

Gerade einmal 35 Werktage blieben dem Kreis, sich auf das neue Amt und seine Aufgaben einzurichten, weil im Landtag zwar lang diskutiert, aber spät entschieden wurde. Mit der Folge, dass in aller Eile möglichst zentrale Räumlichkeiten angemietet werden mussten.

Anträge: Eine qualifizierte Beratung und Bearbeitung der jeweiligen Anträge ist durch die ehemaligen Mitarbeiter des Versorgungsamtes Düsseldorf und durch eigene Dienstkräfte gewährleistet. Untergebracht ist das neue Versorgungsamt des Kreises Mettmann in den Büroräumen am Jubiläumsplatz (Neandertalpassage) in Mettmann.

Schwerbehinderung: Ausweise: Schwarzbachstraße 10, Mettmann, Telefon 02104/99 3410;

Elterngeld: Schwarzbachstraße 12, Mettmann, Telefon 02104/99 34 35.

Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch: 7.30 bis 12 Uhr und 13 bis 15Uhr, Donnerstag 7.30 bis 12 Uhr und 13 bis 17.30 Uhr.

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