Das römische Museum Haus Bürgel: Der einzige Zeuge Roms
Haus Bürgel wurde als Römerkastell im vierten Jahrhundert nach Christus errichtet. Dass es im Kreisgebiet liegt, ist den Wandlungen des Rheins zu verdanken.
Monheim. Idyllisch liegt es, dieses Haus Bürgel. Rundum gibt es Natur pur. Kein Wunder, dass das Team der Biologischen Station sich dort pudelwohl fühlt. Und Familie Reuter züchtet in den alten Gemäuern ihre Kaltblüter. Im Römischen Museum kann Geschichte erlebt werden. Bei so viel Harmonie ahnt man erst einmal nicht, dass sich hier einst blutiger Auseinandersetzungen zwischen Römern und Germanen abspielten.
Haus Bürgel ist als Römerkastell im vierten Jahrhundert nach Christus gebaut worden und im Kreis Mettmann der einzige noch vorhandene Zeuge des Imperium Romanum. Mehr noch: Es ist heute eines der wenigen rechtsrheinischen Kastelle entlang des längsten deutschen Flusses. Allerdings war das nicht immer so.
Erst bei einem Hochwasser im Jahre 1374 verlagerte der Rhein sein Bett im Bereich der Urdenbacher Kämpe. Das Kastel lag ursprünglich linksrheinisch und war eine Grenzbefestigung. Der Fluss war die natürliche Grenze zwischen Römern und Germanen. Doch immer wieder kam es zu Überfällen der „Barbaren“.
Es lohnt sich, das Römische Museum auf Haus Bürgel zu besuchen. Das Leben der Antike wird wieder lebendig. Wahrscheinlich zur Regierungszeit Konstantin des Großen (306 bis 337) wurde die massive, 64 mal 64 Meter große Grenzsicherung mit zwölf Türmen und zwei Toren gebaut.
Dass sich die Römer auf eine stabile Bauweise verstanden, beweisen die Überreste der bis zu 1,80 Meter dicken Mauern. Sie sind in die heutige Anlage integriert und beim Rundgang sichtbar. „Die Römer haben zwei Mauern hochgezogen und den Zwischenraum mit einer Art Beton gefüllt“, erzählt Michael Hohmeier, Archivar der Stadt Monheim und einer der zehn ehrenamtlichen Museumsführer der Interessengemeinschaft Urdenbacher Kämpe — Haus Bürgel.