Berufskollegs haben Zukunft

Bis 2025 gilt ein Bestandsschutz für die vier Schulen. Politiker und Kreisverwaltung legen Schwerpunkte fest.

Mettmann. Streit. Ängste. Ärger. Die Zukunft der vier Berufskollegs im Kreis Mettmann sorgte in der Vergangenheit für erheblichen Zoff — in der Politik, aber auch unter den Schulen. Das ist Vergangenheit. Einstimmig hat der Ausschuss für Schule und Kultur jetzt die Zukunftsplanung der Berufskollegs beschlossen. „Das war ein langer Weg mit vielen Kontroversen. Nun ist Kontinuität gewährleistet“, sagte Ingmar Janssen (SPD).

Bereits im Mai wollten Politiker und Kreisverwaltung die Leitziele verabschieden. Doch zu unterschiedlich waren die Einschätzungen. Diese Meinungsunterschiede sind ausgeräumt. Ganz oben in der Zukunftsplanung steht ein Bestandsschutz: Alle vier Berufskollegs im Kreisgebiet (Hilden, Ratingen, Velbert und Mettmann) sollen bis mindestens 2025 erhalten bleiben.

Der Kreis soll darüber hinaus aktiv werden, um die Schülerzahlen zu sichern. Derzeit unterrichten 361 Lehrer rund 8000 Schüler. Die Politik beauftragte daher die Verwaltung, sich bei Unternehmen dafür einzusetzen, ihre Auszubildenden an den Berufskollegs anzumelden. „Dabei werden wirtschaftsfördernde, sozialräumliche, finanzielle und pädagogische Belange beachtet“, heißt es dazu in der Zukunftsplanung.

Die neuen Leitlinien sehen vor, dass jedes der vier Berufskollegs eigene Stärken als Säulen seiner Arbeit betont: Technik und Natur sowie die Informationstechnik sollen die tragenden Säulen des Berufskollegs Hilden sein. Außerdem sollen die Innovationszentren Biologie/Biomedizin zur Stärkung des künftigen Profils entwickelt werden.

Im BerufskollegNeandertalin Mettmann sollen die Stärken in den Handwerksberufen sowie der Bereich Erziehung und Soziales die Säulen bilden. Aber auch Dienstleistungen in den Bereichen Körperpflege und Gesundheit werden in die Zukunftsprofile aufgenommen.

Kaufmännische Berufe in Kombination mit dem Innovationszentrum Kaufmännische Dienstleistungen (mit Blick auf den internationalen Handel) — das sind die Stärken des Berufskollegs Ratingen, die es laut Konzept zu schärfen gilt.

Intelligente Schließ- und Sicherheitstechnik sind das Markenzeichen der Schlüsselregion Velbert. Das entsprechende Innovationszentrum soll am Berufskolleg Velbert das Profil stärken. Auch aber Metall-, Elektro- und Informationsausbildungen bilden Schwerpunkte.

Darüber hinaus empfiehlt der Kreis den Schulen, die Vermittlung von Fremdsprachen fortzusetzen. Da dies zu den sogenannten „schulinternen Angelegenheiten“ zählt, ist es freiwillig. Das gilt auch für die Kooperation und den Partneraustausch mit ausländischen Berufsschulen, die der Kreis als Schulträger ebenfalls dringend empfiehlt.

Dass die Umsetzung der Vorhaben nicht immer leicht ist, macht ein Beispiel deutlich: Am Berufskolleg Ratingen soll der Bildungsgang „Staatlich geprüfter Heilerziehungshelfer“ eingerichtet werden. Nur: Noch fehlt das Personal.

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