Baulandpreise: Langenfeld ist das teuerste Pflaster im Kreis Mettmann

Wer im Kreis Mettmann ein Haus bauen will, muss tiefer in die Tasche greifen als im Landesdurchschnitt. Doch es ist immer noch preiswerter als in Düsseldorf.

Mettmann. Ein Grundstück für den Bau eines Eigenheims im Kreis Mettmann zu kaufen, ist vergleichsweise teuer. Laut Wohnungsmarktbericht 2009 der NRW-Bank zahlt man in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich einen Preis von 134 Euro pro Quadratmeter. Im Kreis Mettmann sind die Kosten mit einem durchschnittlichen Preis von 270 Euro pro Quadratmeter noch ein Schnäppchen im Vergleich zur teuersten Stadt in Nordrhein-Westfalen: In Düsseldorf liegt der mittlere Quadratmeterpreis bei 475 Euro.

"Dass die Preise in den vergangenen zehn Jahren trotz eines hohen Baulandpreisniveaus von durchschnittlich 234 Euro je Quadratmeter im Jahr 1999 angestiegen sind, kann trotz einer schwächer werdenden Bevölkerungsdynamik als Nachfrage nach bestimmten Lagen interpretiert werden", heißt es im Wohnungsmarktbericht. Vor allem für Familien aus Köln und Düsseldorf, die ein Eigenheim bauen wollen, bietet der Kreis Mettmann eine attraktive Alternative.

Eine Erklärung für die teuren Grundstücke liefert Klaus Bielstein von der NRW-Bank: "Die hohen Preise werden im Kreis Mettmann in erster Linie durch Flächenknappheit aufgrund der starken Konkurrenz mit Gewerbeflächen und das ohnehin höhere Preisniveau in direkter Nachbarschaft zu den Ballungszentren beeinflusst."

Jedoch schwanken die Preise für baureifes Bauland je nach Stadt deutlich. Langenfeld ist mit 330 Euro pro Quadratmeter Spitzenreiter. Hilden folgt mit 320 Euro pro Quadratmeter und Ratingen mit 305 Euro pro Quadratmeter. Am unteren Ende stehen Wülfrath (230 Euro pro Quadratmeter) und Heiligenhaus (215 Euro pro Quadratmeter).

Die NRW-Bank erklärt den Preisunterschied innerhalb des Kreises mit verschiedenen Faktoren. Zum einen sind die Städte Langenfeld, Mettmann, Ratingen und bedingt auch Hilden die Wachstumsinseln des Kreises. Wohingegen in Wülfrath, Velbert, Heiligenhaus, Erkrath und Haan seit der Jahrtausendwende immer weniger Menschen leben.

Auch die sozioökonomischen Faktoren erklären laut Wohnungsmarktbericht die Höhe der Mieten und die Preise der Immobilien. "In Langenfeld, der Stadt Mettmann, Ratingen und bedingt auch in Hilden ist eine überdurchschnittliche demografische Dynamik kombiniert mit hoher Kaufkraft und einem geringen Anteil von SGB II-Bedarfsgemeinschaften an allen Haushalten.

Das Mietniveau ist hier tendenziell überdurchschnittlich und der Immobilienkauf teurer." Der Anteil der Haushalte, die Arbeitslosengeld II empfangen (SGB II-Bedarfsgemeinschaften), sowie die geringe Kaufkraft und die zurückgehenden Bevölkerungszahlen führen in Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath zu niedrigen Mieten und Preisen für Wohnimmobilien.

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