Autohäuser: Guter Umsatz dank der Prämie

Die Abwrackprämie gibt es nicht beim Händler. Für den nötigen Antrag gibt es aber Hilfe. Verwertung des alten Wagens kostet.

Kreis Mettmann. Die Abwrackprämie sorgt bei vielen Autofahrern für einen schnellen und verfrühten, aber vielleicht auch nötigen Abschied vom fahrbaren Untersatz. 2500 Euro beim Kauf eines Neuwagens - dieses staatliche Angebot lockt.

Jeder Dritte, der für dieses Jahr einen Autokauf plane, sei durch den staatlichen Zuschuss dazu bewogen worden, heißt es in einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Kleinwagenhändler verzeichnen einen wahren Kundenansturm.

Doch wie weit geht der Service der Autohäuser? Gibt es neben dem üblichen Rabatt auch die Bereitschaft, dem Kunden die 2500 Euro so lange vorzuschießen, bis der Antrag durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bearbeitet worden ist? Insgesamt stellt die Bundesregierung für diese Umweltprämie Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung - für 600 000 Neuwagen.

Alfons Kunz, Obermeister der Kfz-Innung im Kreis Mettmann, winkt ab. "Wir müssen das Geld nicht vorstrecken. Das ist alles eine Frage der Vereinbarung mit dem Kunden." Und die müssen in vielen Fällen erst einmal aufgeklärt werden, wie das mit den Anträgen und der vorgeschriebenen Verschrottung des Altwagens funktioniert.

"Manche Kunden waren erstaunt, als ich ihnen sagte, dass sie die 2500 Euro nicht direkt von mir bekommen." Wenn Autohändler jedoch in die Bresche springen und die 2500 Euro vorfinanzieren, dann tun sie es auf eigenes Risiko. "Mir ist aber aktuell kein Fall bekannt", so Kunz.

Auf jeden Fall sorge die Abwrackprämie bei den Händlern für gut gefüllte Verkaufsräume. "Die Kunden informieren sich besonders über kleinere Modelle. Dieser Bereich ist zurzeit auch fast leer gekauft. Im Schnitt zahlen die Kunden bis zu 15 000 Euro für einen neuen Pkw", sagt Alfons Kunz, der verständlicherweise die Meinung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen nicht teilt. Dudenhöffer hatte die Prämie als "Schrott" bezeichnet, denn dadurch würden nur der Handel, nicht aber die Autohersteller und die Zulieferer profitieren.

Außerdem werden derzeit die Preisnachlässe reduziert. In den von der Prämie betroffenen Markt- und Modellsegmenten seien die Rabatte im Durchschnitt um ein Drittel von zwölf auf acht Prozent zurückgegangen. Das Rabattniveau sinke aber nur bei den Kleinwagen. "Es gibt da keine Ausreißer mehr", so Kunz.

Einen Wermutstropfen hat die Abwrackprämie doch mit sich gebracht: Durch die verstärkte Rücknahme alter Autos zur Demontage "ist der Schrottpreis im Keller. Die Kunden müssen sich darauf einstellen, dass sie für die Verwertungskosten ihrer Wagen zahlen muss", so Kunz. Der Preis dafür könne bis zu 200 Euro betragen.

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