Unterstützung ist nötig Krefelder Mushroom-Festival steht auf der Kippe

Krefeld · Nach der Premiere soll es 2020 wieder eine Veranstaltung mit Club-Musik auf dem Theaterplatz geben. Aber Unterstützung ist nötig.

 Das neue Festival auf dem Theaterplatz hat im September tausende Besucher angezogen

Das neue Festival auf dem Theaterplatz hat im September tausende Besucher angezogen

Foto: Andreas Bischof

Lichteffekte und Nebelmaschinen sorgten für Club-Atmosphäre, zahlreiche auch bekannte DJs lieferten die passenden Bässe und Rhythmen – das Electric-Mushroom-Festival hat den Theaterplatz im September in eine große Tanzfläche verwandelt. Die Resonanz war entsprechend positiv. Über zwei Tage seien mehr als 4500 Besucher auf den Platz geströmt, erklärt Jörg Enger, einer der ehrenamtlichen Organisatoren. Auch hinter das Ziel, den negativ behafteten Theaterplatz, mittels Kultur in einen Aufenthaltsort zu verwandeln, den auch „Normalsterbliche“ nutzen, können Enger und seine Mitstreiter einen Haken setzen. Also stehen alle Zeichen auf Fortsetzung im Jahr 2020?

Jein. Denn das finanzielle Ergebnis der Veranstaltung war aus verschiedenen Gründen negativ. Im Nachhinein hätten die Mitglieder des Organisations-Teams rund 7000 Euro aus der eigenen Tasche nachfinanzieren müssen. Die Helfer seien weiter bereit, für die Veranstaltung, die auch über Krefelds Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt habe, „für lau“ zu arbeiten. Für ein Mushroom-Festival im Jahr 2020 brauche es aber Sponsoren.

Rund 30 000 Euro sind für eine Fortsetzung nötig

Stand jetzt stehe die Veranstaltung , die auch über die Grenzen NRWs bekannte DJs wie David Puentez oder Timbo in Krefelds Innenstadt präsentieren konnte, für dieses Jahr „auf der Kippe2. Es gehe um rund 30 000 Euro, die Krefelder Wirtschaft sei gefragt, ohne zusätzliche Sponsoren gehe es nicht, erklärt Michael Neppeßen. Der Krefelder Unternehmer ist ein neuer Mitstreiter der Veranstalter, dabei verantwortlich für Marketing und Sponsoring. Die Premiere sei ein „absolut mutiges Experiment“ gewesen. Mit dem Magazin Port01 sei er bereits 2019 Partner gewesen, habe die Daumen gedrückt und im „kleinen Rahmen“ unterstützt. Nach einem Besuch am zweiten Tag des Festivals sei er dann „restlos begeistert“ gewesen. Nun wolle er noch mehr unterstützen, um eine Fortsetzung möglich zu machen. Denn das sei auch ein positives Zeichen für die Krefelder City. „Wenn man negativ über die Stadt spricht, dann immer über die Innenstadt — das wollen wir aufbrechen“, sagt Jörg Enger.

Konzept der Premiere würde weiterentwickelt werden

Wer als Sponsor auftritt, bekomme einen entsprechenden Gegenwert in Form von Werbung: Eine LED-Wand, Logos mit Partnern, Plakate und individuelle Konzepte seien denkbar, so Neppeßen weiter. „Keine Idee ist so bekloppt, dass man nicht darüber sprechen könnte“, ergänzt Enger. Es gebe schon zwei bis drei Interessenten, es brauche aber noch mehr, erklärt Neppeßen.

Das Konzept für eine mögliche Fortsetzung stehe schon. Das habe bei der Premiere bereits gut funktioniert. Die musikalische Ausrichtung werde bleiben, die Party- und Clubszene bedienen. Das Feedback sei durchweg positiv gewesen. Es habe keine Beschwerden von Anwohnern gegeben. Ordnungsdienst, Feuerwehr und Polizei seien zufrieden mit der Durchführung gewesen, so Enger.

Auch eine kleinere Zweitbühne — bei der Premiere war sie in den Hexagon-Räumlichkeiten installiert worden — könne es wieder geben. Sie habe bei der Erstauflage leider weniger Aufmerksamkeit bekommen. Dort sei experimentellere Musik gespielt worden. Der Raum habe dabei wie abgedichtet gewirkt, man sei „in einer anderen Welt“ gewesen, erklärt es Enger.

„Gastronomisch wollen wir uns dieses Jahr auch breiter aufstellen“, mehr Struktur solle entwickelt werden, so Michael Neppeßen. Doch „ohne gesicherte Finanzierung“ würden die schönsten Pläne nicht helfen. Daher habe man sich eine „interne Deadline“ bis Mitte/Ende Februar gesetzt. Schließlich seien bereits entsprechende Künstler für dieses Jahr angefragt worden.

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