ZOO Erdmännchen-Nachwuchs ist tot

Krefeld · Erst verschwindet Toni Erdmann. Nun sind zwei Jungtiere gestorben. Einem zweiten Wurf geht es aber gut.

 Vier erwachsene Erdmännchen und fünf Babys gehören derzeit zur Gruppe.

Vier erwachsene Erdmännchen und fünf Babys gehören derzeit zur Gruppe.

Foto: Zoo Krefeld

Die im November geborenen Jungtiere der Erdmännchenfamilie sind tot. Die beiden seien gleichzeitig erkrankt und innerhalb weniger Tage gestorben, gab der Krefelder Zoo am Mittwoch bekannt. „Wir scheinen bei den Erdmännchen vom Pech verfolgt“, sagte die Pressesprecherin des Tierparks, Petra Schwinn.

Etwa ein Jahr nach der Einweihung der Erdmännchenanlage im Mai 2017  – einem der großen Publikumsmagneten des Zoos – war das Männchen Toni Erdmann im vergangenen Sommer verschwunden. Bis heute ist nicht geklärt, was mit dem Leittier der Kleinraubtierfamilie damals passiert ist. Ein Greifvogel könnte ihn gepackt oder ein Besucher ihn gestohlen haben. Toni könnte auch aus eigener Kraft aus dem Gehege geklettert sein und nicht mehr zurückgefunden haben.

Tiermediziner sucht nach
Auslöser für die Krankheit

Was die Kinder seines Nachfolgers Kimya, der aus dem Münsteraner Zoo kommt und seit Juli in Krefeld wohnt, angeht: Der Auslöser für die Erkrankung ist noch nicht gefunden. „Wir stehen mit Tiermedizinern der Universität Gießen und weiteren Laboren in Kontakt und suchen gemeinsam nach der Ursache“, erklärt Petra Schwinn das weitere Vorgehen. Die beiden Kleinen waren anfangs gesund und hätten dann „von der Konstitution her abgebaut“. Die Zwei hätten Lähmungserscheinungen gezeigt.

Um Spekulationen vorzubeugen, betont Schwinn, dass auszuschließen sei, dass durch Besucher falsches Futter ins Gehege gelangt sei.

Freude über weitere Babys ist noch vorsichtig zurückhaltend

Papa Kimya, Mama Amari und die beiden weiteren Damen in der Gruppe, Rosi und Traudi, kümmerten sich rührend um den Nachwuchs. Mitte Februar hatte Weibchen Amari weitere fünf Babys zur Welt gebracht. „Sie sind bisher alle gesund und munter“, so Schwinn. „Da die Symptome bei den November-Jungtieren erst nach einigen Wochen auftraten, ist die Freude über den neuen Nachwuchs aber leider noch mit Vorsicht zu genießen.“

Rosi, Trudi und Toni Erdmanns Tochter Amari hatten das Verschwinden des Familienoberhaupts im vergangenen Jahr glücklicherweise gut überstanden. Sie wirkten nicht gestresst, wie die Pfleger zunächst befürchtet hatten, weil Rosi und Trudi nun alleine Wache halten und sich um die damals noch kleine Amari kümmern mussten.

Überraschend war für die Zoo-Mitarbeiter die Entwicklung der Gruppe danach. Eigentlich wartete man gespannt darauf, ob sich das neue Erdmännchen-Männchen mit Rosi oder Trudi paaren würde. Dann kam die Überraschung: Er entschied sich für die junge Amari.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort