Millionenauftrag für das Krefelder Werk : Züge aus Krefeld leiten Mobilitätswende ein
Krefeld Im Siemens-Werk in Krefeld werden in nächster Zeit 31 batteriebetriebene und sieben mit Wasserstoff betriebene Züge gebaut, die ab Ende 2024 in Berlin und Brandenburg rollen sollen.
Mit Zügen aus dem Krefelder Werk von Siemens Mobility soll in Berlin und Brandenburg die Verkehrswende vorangetrieben werden. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) hat dazu 31 Züge des Typs Mireo Plus B und sieben des Typs Mireo Plus H bestellt. Siemens stellt dafür einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ in Rechnung, heißt es auf WZ-Anfrage.
Für Siemens ist der Auftrag aus Berlin und Brandenburg ein Erfolg. Zumal der Hersteller erst im September 2022 den Mireo Plus H vorgestellt hat. Die Einsatztauglichkeit wird seither im Rahmen des Projekts „H2goesRail“ in Baden-Württemberg getestet – in Kooperation mit der Deutschen Bahn, aber noch ohne Fahrgäste. Die sollen erst 2024 zusteigen, wenn genug Erkenntnisse zum Einsatzes des Antriebssystems gewonnen wurden. Die Niederbarnimer Eisenbahn zeigte sich am Mittwoch, als das neue Design der Züge vorgestellt wurde, überzeugt. Detlef Bröcker, Geschäftsführer der NEB, erklärte: „Der Einsatz der neuen Züge ist eine Premiere für die Region.“ Mit Zahlen unterfütterte er die Bedeutung für den Klima- und Umweltschutz. So könne man jährlich fünf Millionen Liter Diesel-Kraftstoff einsparen, die CO2-Emissionen um 14 000 Tonnen pro Jahr senken. „Der Mireo wird ein rollendes Wahrzeichen für Innovation, Klimaschutz und Verkehrswende in Berlin und Brandenburg sein.“ Erkenntnisse aus dem Betrieb will man wissenschaftlich aufarbeiten. Denn der Einsatz der Wasserstoff-Fahrzeuge auf der sogenannten Heidekrautbahn (RB27) ist Teil eines von Bund und Ländern geförderten Forschungsprojekts zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur, zu der auch ein Hybridkraftwerk und eine Tankanlage gehören. Der gesamte Zugbetrieb auf der RB27 soll ausschließlich mit grüner Energie erfolgen. „Angedacht ist, dass der Wasserstoff mit Solarenergie erzeugt wird“, kündigte Bröcker in diesem Zusammenhang an.
„Wir freuen uns, dass wir diese klimafreundlichen und nachhaltigen Züge mit Wasserstoff- und Batterieantrieb für die NEB liefern werden“, sagt Elmar Zeiler. Der Leiter Regionalzüge bei Siemens Mobility stellte zügig klar, warum die Züge aus seinem Hause ein wichtiges Mittel für die Verkehrswende sein können: „Dekarbonisierung ist der Schlüssel für eine nachhaltige Mobilität. Ich bin überzeugt davon, dass ein Fahrzeug mit Dieselantrieb kein Zukunftsmodell sein kann.“