Zu teuer: Die Gleise in Hüls bleiben

Im Herbst konnten die Schienen nicht entfernt werden. Auch der angepeilte Termin zu Ostern ist nicht sicher.

Zu teuer: Die Gleise in Hüls bleiben
Foto: abi

Hüls. In der Hülser Stadtmitte sind die alten Bahnschienen immer noch zu sehen. Der Wunsch, die nie benutzten Gleise loszuwerden, wurde in den Herbstferien nicht erfüllt. Dabei stellen die unnützen Gleise für viele Hülser eine Gefahr dar. Immer wieder kommt es im Bereich Auf dem Graben/Krefelder Straße und der Ecke Schulstraße/Kempener Straße zu Stürzen. Schuld soll die Gleiskante sein, die ein Stück weit über dem Asphaltbett steht und damit zur Sturzgefahr wird. Betroffen sind vor allem Radfahrer, aber auch gehbeeinträchtigte Menschen, die mit Rollatoren unterwegs sind.

Das Thema beschäftigt auch die Bezirksvertretung in Hüls schon länger. Zunächst hatte das parteilose Mitglied Wolfgang Eitze auf die Gefahr und die laut seiner Ansicht dringend erforderliche Entfernung der Schienen hingewiesen. In den Herbstferien sollte jetzt endlich gehandelte werden. So stelle Martin Lothmann vom Fachbereich Tiefbau in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung in Aussicht, dass die Gleise in den Herbstferien entfernt werden könnten. Passiert ist aber wenig bis nichts.

Der Grund? Von Seiten der Stadt habe man kein Unternehmen gefunden, dass zu „akzeptablen Konditionen“ die Arbeiten durchführen könnte. „Nun wird zunächst Asphalt im Gleisbereich aufgebracht“, erklärte Stadtsprecher Manuel Kölker bereits Anfang November. Doch genau dieser Asphalt führt in Hüls wieder zu Verdruss. Denn bereits jetzt schimmern die Gleise wieder durch den frisch aufgetragenen Asphalt durch.

Die Folge: Es entstehen wieder Sturzkanten. Einer, der von der Gefahr auf der Straße ein Lied singen kann, ist Klaus Andes. Im August war der Hülser CDU-Bezirksvertreter Auf dem Graben gestürzt. „Dabei war ich schon im Schneckentempo unterwegs und hatte glücklicherweise einen Helm auf“, sagt er und ergänzt: „Wer weiß, was sonst passiert wäre.“

Andes kann sich erinnern, dass ein Rad in die Schienen geraten sei und er daraufhin stürzte. Im Krankenhaus wurde ein Schambeinbruch diagnostiziert. Seine komplette linke Seite sei lädiert gewesen. „Ich habe heute immer noch Schmerzen“, so Andes. Nach seinem Unfall sollte eigentlich gehandelt werden, doch daraus wurde nichts.

Wieder einmal. Bezirksvorsteher Hans Butzen erklärt zu den verzögerten Arbeiten: „Ich habe Verständnis für das weitere Verschieben der Arbeiten, aber nicht dafür, dass nicht sofort eine Betumenschicht über die Gleise gezogen wurde“. Die Übergangslösung soll bis zu den Osterferien fortbestehen, denn für diese Zeit hat die Stadt den neuen Ausbautermin anberaumt. Doch Manuel Kölker erklärt: „Möglicherweise kann aber auch der Termin nicht gehalten werden, da der Fachbereich Tiefbau genau zu diesem Zeitpunkt wieder prioritäre Aufgaben hat.“

Bei der Polizei sind im Übrigen nur zwei Unfälle — aus den Jahren 2013 und 2016 — im Bereich Auf dem Graben dokumentiert.

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