„Zinnegäßchen“ erinnert an frühere Uerdinger Gießer

Eine kleine Passage bekommt ihren Namen zurück, der in einer historischen Quelle aus dem Jahr 1791 zu finden ist.

„Zinnegäßchen“ erinnert an frühere Uerdinger Gießer
Foto: Dirk Jochmann

Uerdingen. Eine ehemals wichtige Verbindung vom Uerdinger Marktplatz zur St.-Peters-Kirche und dem Kirchhof hat nun ihren historischen Namen zurückerhalten: das Zinnegäßchen. Dieser Name war wohl verloren gegangen, wurde aber von fleißigen Historikern des Uerdinger Heimatbundes wieder entdeckt. Ein Testament von 1791 gab die Information.

Die zwölf Meter lange und fünf Meter breite Gasse hat ihren Namen von den Zinngießern, die dort ansässig waren. Unsere Vorfahren, weiß Heimatbund-Vorsitzender Elmar Jakubowski zu berichten, liebten den Schmuck aus Zinn. Später nannten sich die Zinngießer Glockengießer. Die schmale Passage führt zwischen dem Alten Uerdinger Rathaus aus 1714/1725 und einem im Jahre 1773 erbauten Nachbarhaus zum Nebeneingang der Kirche.

Das Straßenschild enthüllten Bürgermeisterin Karin Meinke und der stellvertretende Bezirksvorsteher Ulrich Lohmar gemeinsam. Fast 50 Uerdinger und ihre Freunde hatten sich zum feierlichen Anlass an der Straßenecke versammelt.

Den Auftakt zu der kleinen Feier bildete ein Trompetensolo von Manny van Dits, der später natürlich auch „Oeding blivvt Oeding“ blies. Die seit 1979 im alten Rathaus untergebrachte Geschäftsstelle der Insterburger spendierte Grumsekuchen (echt ostpreußischer Quarkkuchen) und der Heimatbund gab ein Glas Krefelder Bier aus.

Nun kann das Krefelder Straßenverzeichnis beim gar nicht so seltenen Buchstaben „Z“ ergänzt werden. Aber es drängt nicht. Denn Bewohner hat das winzige Gässchen nicht. Elmar Jakubwoski nahm das kleine Fest jedoch zum Anlass, die Bedeutung Uerdingens herauszustreichen: „,Krefeld am Rhein’ muss sich bewusst sein, dass die ,Rheinstadt Uerdingen’ die Schauseite der Stadt bildet. Deshalb werden wir in Kürze auch an den Eingängen zu Uerdingen entsprechende Infotafeln aufstellen.“

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