Der Zoch blieb stecken

W.Zettis Bekannte Klara ist keine Vollblut-Karnevalistin und schaut sich das jecke Treiben lieber aus der Ferne an. Gestern konnte sie es deshalb gar nicht erwarten, zur Arbeit zu kommen — führt sie ihr morgendlicher Weg doch aus der Jecken-Hochburg Düsseldorf hinaus und nach Krefeld hinein.

Das nennt man wohl antizyklisches Reisen, mit ausnahmsweise mal freier Platzwahl.

Gänzlich unkarnevalistisch ging es aber dann auch nicht. Da, wo die Rheinbahn normalerweise mit „sofort“ für die Einfahrt des Zuges wirbt, stand gestern „De Zoch kütt“. Das hat sogar Klara ein zaghaft-karnevalistisches Lächeln entlockt. Blöd nur, dass der Zoch zwar kam, aber nicht weit gefahren ist und irgendwo auf weiter Flur dauerhaft zum Stehen kam.

Irgendwann die Durchsage des Fahrers: „Eine defekte Bahn vor uns macht uns die ganze Strecke struwwelig.“ Noch mal zaghaft gelächelt, aber zu spät zur Arbeit gekommen. Dann doch lieber ein ganzjähriges „sofort“.

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