WZ-Mobil WZ-Mobil: "Plastiktüten brauchen wir nicht"

Viele Krefelder am WZ-Mobil sprechen sich gegen die Taschen aus Kunststoff aus.

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Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. 60 Prozent der Plastiktüten an den Ladenkassen sollen zukünftig etwas kosten. In vielen Läden in Krefeld bekommt man diese neue Regelung bereits zu spüren. Eine Passantin, die bei den sonnigen Aussichten am Mittwochvormittag gerne durch die Fußgängerzone schlendert, zeigt sich unbeeindruckt. „Ich habe sowieso immer meine eigenen Tüten dabei“, sagt die Frau. Nur wenn es nicht anders möglich sei, greife sie zur kostenfreien Plastiktüte.

Ziel einer einheitlichen Plastiktütengebühr, die noch im April in Kraft treten soll, ist den Pro-Kopf-Verbrauch von umweltschädlichen Plastiktaschen deutlich zu reduzieren. Markus Lotz findet das in Ordnung. „Es soll ja auch ein bisschen weh tun. Nur wenn man seine Tüte mal vergisst, dann ärgert man sich natürlich“, sagt er.

Marlies Scheele ist sogar froh über diese Regelung. Als sie sich in einem Urlaubsgebiet befand, war sie schockiert über die Ansammlungen von Plastikmüll auf den Straßen und in der Natur.

„Wie kann da überhaupt noch etwas wachsen?“, fragt sie sich. Laut EU-Parlament gelangen etwa acht Milliarden von rund hundert Milliarden Plastiktüten pro Jahr aus dem europäischen Raum in die Weltmeere. „Es muss ein Umdenken erfolgen. Man muss dazu einfach Nein sagen“, meint auch Ursula Müller. „Und was passiert mit dem Geld für die Plastiktüten? Fließt es in den Umweltschutz? Behalten sie es für sich?“ fragt sie sich.

Auch Susanne Ruckert ist dafür, „dass man sich eine Leinentasche mitnimmt. Das ist auch eine Sache der Erziehung“, meint sie.

„Ich würde doch auch nie eine Zigarette ins Meer werfen“, fügt ihre Freundin Christine Grasser hinzu. Auch Verpackungen aus Plastik sollten ihrer Meinung nach reduziert werden. „Mich stört es auch, dass die Prospekte immer in Plastik eingepackt sind.“

Thomas Duda läuft zwar mit einer Plastiktüte durch die Fußgängerzone, findet aber, dass es „nicht in Ordnung ist, wenn die Plastiktüten weiterhin verteilt werden.“ Vor allem kostenlose würden die Kunden dazu bringen, doch zum Plastikbeutel zu greifen. „Das ist schädlich für die Umwelt“, bringt es Duda auf den Punkt.

Auch Monika Praas versucht, der Umwelt zu Liebe auf kostenlose Tüten zu verzichten und greife lieber auf ihre geräumige Handtasche zurück. „Mein Mann ist Taucher. Wir lieben das Meer und wollen es schonen“, sagt sie. Trotzdem könne man sie auch mal mit einer Tasche aus Kunststoff auf der Hochstraße erwischen. „Wenn man sich etwas gönnt, will man es ja auch zeigen. So sind wir Frauen halt.“

Karl-Heinz Szczepaniak hat in einem Mobilfunkgeschäft eingekauft und dort eine Tüte aus Papier bekommen, mit der er nun über den Neumarkt läuft. „Auch an meinem Markstand in Fischeln setze ich auf Tüten aus Papier. Die Kunden nehmen das an“, sagt der Marktbeschicker.

Nur für die staubigen Kartoffeln, die er direkt vom Bauern bekomme, setze er noch Beutel aus Plastik ein. „Ich persönlich nutze aber gar keine Plastiktüten mehr. Wenn man sieht, wei die Meere und Fische mit Plastikmüll verseucht werden, sollte man die Tüten lieber heute als morgen weglassen.“

Beim WZ-Mobil am Neumarkt wird schnell klar, dass bereits vor geplanten Preiserhöhungen für Plastiktüten viele Krefelder mit Umweltbewusstsein einkaufen gehen. Ganz nach dem Motto: Plastiktüten? Brauchen wir nicht.

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