WZ-Bus: Eiserner Rhein macht Krefeldern Sorge

Anwohner finden die Lärmbelästigung durch den Güterverkehr bereits jetzt unzumutbar.

Krefeld. Der Eiserne Rhein wird möglicherweise mitten durch Krefeld führen. 80000 Menschen wären von dem Verkehr auf der Güterstrecke betroffen. Jetzt streiten Stadt und Bahn über Lärmwerte. Am WZ-Bus in Uerdingen äußerten sich besorgte Bürger.

"Lärm und Feinstaub von der Autobahn, der Eisenbahn und dem Kraftwerk sind Wahlgeschenke unserer Politiker, die immer nur das Gemeinwohl im Sinn haben", sagt Werner Klinkhammer dazu.

"Die derzeitige Situation ist unzumutbar", findet Helga Stelmanns. Sie besitzt ein Haus an der Niederstraße unmittelbar an der Bahnstrecke. "Der Verkehr mit uralten Güterzügen, insbesondere nachts, ist kaum auszuhalten." Von der Reaktivierung des Eisernen Rheins erwartet sie eine zusätzliche gesundheitliche Belastung für die Menschen, die an der Strecke leben.

Auch Heinz Hübner ist direkt betroffen. Er wohnt an der Randstraße, nur hundert Meter von den Bahngleisen entfernt. "Als wir vor über 40 Jahren eingezogen sind, kamen nur vereinzelt Züge vorbei", sagt er. "Jetzt überlegen wir, ob wir da wohnen bleiben." Kürzlich habe er beim Autowaschen binnen zwei Stunden 13 lange Güterzüge gezählt. "Die Lärmbelästigung, auch nachts, ist sehr schlimm: Bei geöffnetem Fenster können wir nicht schlafen, und manchmal ist der normale Fernsehton nicht zu verstehen, wenn ein Zug vorbeifährt."

Horst Franz hat sich direkt einen neuen Werbespruch für die Stadt einfallen lassen: "Krefeld, die Stadt im Grünen, mit den leisen Stadien und lautstarker internationaler Güterzug-Durchgangsrennpiste rund um die Uhr."

"Es gibt für alles ein Für und Wider", sagt Volkmar Sander. "Es ist schon richtig, dass der Transport auf die Schiene geht. Aber warum wurde nicht die A40-Variante gewählt?"

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