Wohnungen für den alten Rangshof

Rund eine Million Euro werden in den Bauernhof an der Inrather Straße investiert.

Wohnungen für den alten Rangshof
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der historische Rangshof an der Inrather Straße 645 ist verkauft. Seit zwei Monaten wird das mindestens 277 Jahre alte Gebäude grundsaniert. Es ist eingerüstet und das Dach mit Planen abgedichtet. Zwei Krefelder und eine Firma aus Nettetal sind derzeit dort aktiv. Im Garten des rund 1800 Quadratmeter großen Grundstücks steht ein 3,5-Tonnen-Kran. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Im Eingangsbereich ist zwar noch das Keramikschild „Rast“ zu lesen, das auf das ehemalige Bewohner-Ehepaar Antje und Uwe Rast hinweist, die dort über 40 Jahre eine Töpferei betrieben. Inzwischen aber hat das Haus der Krefelder Gregor Gerhard gekauft, der unweit davon auf der Inrather Straße wohnt. Bezahlt dafür hat er weniger, als die von der Stadt geforderte Summe von 344 000 Euro. „Insgesamt“, so schätzt der IT-Leiter einer Münchner Firma, „wird der Komplex einschließlich Kaufpreis so um die eine Million kosten.“ Gerechnet hat er mit rund der Hälfte.

Vier Wohnungen sollen auf den geschätzten rund 400 Quadratmetern Nutzfläche entstehen, erzählt Gerhard auf einem Rundgang mit der WZ. Zwei davon sollen vermietet werden, eine will der 48 Jahre alte Besitzer selbst bewohnen und eine seine Tochter. Chefin des Umbaus ist die bekannte Krefelder Architektin Katharina Kulla. Sie hat unter anderem mit dem Umbau und der Sanierung der ehemaligen Husaren-Kaserne an der Westparkstraße („Salvea“) ihr Können unter Beweis gestellt. Nach der Fertigstellung in der ersten Jahreshälfte 2015 rechnet Gerhard mit einer Quadratmetermiete von acht Euro. „Meine Alterssicherung“, lächelt der Techniker, der als Hobby fliegende Untertassen bastelt.

Horst Steimel und Gottfried Elfes, beide Heimatforscher mit Schwerpunkt Inrath, sind in Sorge um den Erhalt im Inneren des Hauses. Gerhard räumt ein, dass zum Erhalt der Statik viele Balken und Träger neu eingezogen und Böden neu gelegt werden müssen, dass aber alle Schritte in Abstimmung mit den Denkmalpflegern der Stadt erfolgen.

Dazu gehören auch zwei Loggien, die er im Obergeschoss auf der Rückseite anlegen will. Erhalten bleibe auf jeden Fall, versichert Gerhard, die historische Herdstelle mit dem Kamin im Eingangsbereich des Hauses.

Das Gebäude war mehrere Jahre unbewohnt. 2013 hat es die Stadt an Gregor Gerhard verkauft. 1992 wurde eine nicht genehmigte Wohnung im Ober- und Dachgeschoss eingerichtet. Dafür muss Gregor Gerhard die Baugenehmigung nachträglich einholen.

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