Wo Schätze zum Vorschein kommen
Matthias Melcher sichtet derzeit das Dujardin-Archiv.
Krefeld. Der Staub von 204 Jahren Firmengeschichte sammelt sich auf den Regalen. Er liegt auf den Blaumännern mit Dujardin-Aufdruck, trübt den Blick in die Weinbrandflaschen aller Größen und bedeckt das grinsende Holzmännchen, in dessen Leistengegend ein Zapfhahn befestigt ist.
Mittendrin stehen Dujardin-Erbe Matthias Melcher und sein Mitarbeiter Günter Haase. Die beiden räumen mit der Vergangenheit auf. „Hier lagern viele Schätze, von denen niemand etwas ahnt“, sagt Melcher und fingert an einem Globus herum. Die Weltkugel öffnet sich genau an der Äquatorlinie, darunter kommen, in Samt gehüllt, Schnapsgläser und eine Flasche zum Vorschein.
Abseits solcher Gimmicks zielen Melcher und Haase jedoch auf das große Bild: Sie sichten Unterlagen und Werbeplakate, halten Dias ins Licht und entziffern handschriftliche Vermerke. Sie sortieren, lagern wichtige Papiere in säurefreie Kartons um und digitalisieren Bilder und Filme. „Wir werden noch viel vorführen können“, erklärt Melcher. „Hier findet sich alles bis zur Hundesteuerabrechnung meiner Großmutter von 1964.“