WM-Gucken am Arbeitsplatz: Manche Chefs erlauben es

Ob Spiele verfolgt werden dürfen, regeln Firmen selbst.

Krefeld. Nach dem 4:0 gegen Australien steigt das Fußballfieber und viele Arbeitnehmer wollen sich die WM-Spiele nicht entgehen lassen. Ob sie Gelegenheit dazu haben, wollte die WZ von Krefelder Unternehmen wissen.

Mitarbeiter der Sparkasse Krefeld können flexibel handhaben, ob sie ein Spiel sehen wollen, wenn ihr Gleitzeitkonto es hergibt. "Der Service muss aber gewährleistet sein", sagt Peter Bauland, Sprecher der Sparkasse Krefeld. In die Sozialräume dürfen Mitarbeiter Geräte mitbringen und das Spiel verfolgen - wenn sie sich aus der Zeiterfassung abmelden. Das klappe auch gut.

In der Zentrale der Volksbank steht der Geschäftsbetrieb ebenfalls an erster Stelle, "obwohl an Tagen wie kommenden Freitag die Kunden nicht in Scharen kommen", prognostiziert Vertriebsleiter Hans-Georg Essel. TV-Geräte befinden sich im Wartebereich. In größeren Geschäftsstellen werfen Beamer die Spiele an die Wand. "Es gibt also die Gelegenheit, zu schauen", so Essel.

Die Vertrauensbasis sei da, sodass kein Kunde vor einem leeren Schalter stehen wird. Bei der AOK hingegen gibt es keine Fernseher, aber Gleitzeit. "Es gab bei der vergangenen WM wenige, die früher gegangen sind", sagt Marketingleiter Andreas Franke. Nach 15 Uhr könne nach Rücksprache die Gleitzeit genutzt werden.

Die 15-Uhr-Marke durch Gleitzeit gibt es auch bei der Barmer GEK. Wer Spiele nicht verpassen will, der muss sie zu Hause schauen - Empfangsgeräte gibt es im Barmer-Haus nicht. Freitags besteht die Möglichkeit, ab 13 Uhr zu gehen. Nacharbeiten ist in jedem Fall Pflicht.

Die Spielzeit am Freitag findet Roland Rönz, Geschäftsführer der HOB-Objektbetreuung, unglücklich angesetzt: "Durch Umstrukturierung schaffen wir es trotzdem, das Spiel zu gucken." Das Ereignis wird gemeinsam bei einem Grillwürstchen im hauseigenen Garten verfolgt.

Günter Bräunl, Geschäftsführer der Wahlefeld Fassadenaufzugstechnik, gibt sich großzügig: "Am Freitag können die Mitarbeiter eine Stunde früher anfangen, um 12.30 Uhr aufhören und später nacharbeiten. "Das kann man den Leuten nicht vorenthalten, dann wäre die Stimmung schlecht", sagt Bräunl, der hauptsächlich männliche Mitarbeiter unter sich hat. Die Telefonzentrale sei aber trotz allem besetzt - die Personen begnügen sich mit dem Radio, währen die anderen das häusliche TV-Gerät nutzen können.

Beim Bildungszentrum des Baugewerbes (BZB) gibt es auch kein TV-Gerät. "Wenn Spielzeiten günstig liegen, gibt es Sonderregelungen so dass Stunden nachgeholt werden können", sagt Geschäftsführer Frank Pawlik.

Das BZB hat zusätzlich auch noch den Lehrbetrieb mit vielen Jugendlichen. BZB-Angehörige können am Freitag und bei jedem Deutschlandspiel das Ereignis auf der BZB-eigenen Großleinwand sehen. "Dafür wird vorgearbeitet."

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