Weniger Schwingungen, Lärm und Staub

Neue Auspackanlage bei Schmolz+Bickenbach entlastet Anwohner und Umwelt.

Krefeld. Die Nachbarn im umliegenden Mischgebiet und im etwas entfernteren Wohngebiet von Hüls dürfen sich freuen. Nach zwei Jahren Planungs- und Bauzeit sorgt die neue Auspackanlage in der Gießerei von Schmolz + Bickenbach dafür, dass Schwingungen, Lärm und Staub erheblich reduziert werden.

"Die Guss-Gruppe hat acht Millionen Euro in eine der modernsten Auspackanlagen der Welt investiert - davon die Hälfte in Gebäude und Infrastruktur und die andere in Anlagentechnik, Kran und Entstaubung", berichtet Matthias Pampus-Meder, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei der Einweihung von Halle und Anlage.

Der Grund für die Schwingungen liegt darin, dass das Gussteil nach dem Gießvorgang vom Formkasten und Sand befreit werden muss. Dazu wird ein vibrierender Ausschlagrost genutzt, der die Schwingungen verursacht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gussteile immer größer werden und heute mit 17 Tonnen das doppelte Gewicht erreichen wie noch vor einigen Jahren.

"Wir durften wegen der hohen Schwingungen die alte Anlage maximal 90 Minuten am Tag nutzen", sagt Pampus-Meder: "Eine erhebliche und unwirtschaftliche Einschränkung unserer Arbeitsabläufe." Damit sei jetzt Schluss, berichtet Werksleiter Dirk Hähndel. Für das Fundament von Halle und Maschine wurden 4800 Tonnen Stahlbeton vergossen und 70 Stahlbetonpfähle bis zu 21 Meter tief in der Erde verankert. Um die neue schwingungsdämpfende Maschine zu erleben, muss man sich in den Keller begeben. Sie federt die Vibration der tonnenschweren Gussteile ab. Rund 40 Tonnen Formsand werden pro Stunde benötigt und ein Großteil aus dem Keller per Druckluft wieder nach oben gefördert und recycelt.

"Statt 90 Minuten dürfen wir die Anlage laut Gutachten jetzt mindestens 4,5 Stunden im Dauerbetrieb fahren, im Idealfall sogar 16 Stunden", berichtet Thomas Mischo vom Umweltmanagement. Von den weiteren Messergebnissen werde es abhängen, ob sogar rund um die Uhr produziert werden dürfe.

"Durch das Absaugsystem, das die Luft nicht nur wie zuvor an der Produktionsstelle, sondern in der gesamten Halle entstaubt, werden nun auch mehr Feinstäube gebunden - mehr als der Gesetzgeber fordert", erläutert Mischo. "Ein guter Tag für Krefeld, für die Umwelt und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter", lobt Oberbürgermeister Gregor Kathstede in seinem Grußwort.

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