Wirtschaft in Krefeld Krefeld soll „silkvalley“ werden

Krefeld. · In Anlehnung ans kalifornische Silicon Valley soll eine Start-up-Szene in Krefeld etabliert werden.

Tobias Gretenkort vom Start-up „Katalytics“ erklärt den Besuchern seine Geschäftsidee.

Tobias Gretenkort vom Start-up „Katalytics“ erklärt den Besuchern seine Geschäftsidee.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Mit dem Namen #silkvalley will eine neue Initiative Werbung für Krefeld als Standort für Start-up-Unternehmen machen. Junge Gründer von Firmen wie Triclap, Weltenweber und Katalytics wollen dabei helfen, eine entsprechende Szene in der Stadt zu etablieren und mit ihrem eigenen Beispiel dafür werben.

„Wir wollen etwas zurückgeben und den Wirtschaftsstandort stärken“, sagte Tobias Gretenkort vom Katalytics-Team. Zu dritt entwickelt es digitale Produkte für kleine und mittelständische Unternehmen und bekam Hilfe bei seinen ersten Schritten wie der Suche nach bezahlbaren Büroräumen in Krefeld. Heute sitzt Katalytics im K2-Basecamp an der Kleinewefersstraße. Büronachbar Josua Waghubinger, der mit seinen Gründerkollegen vom Spieleentwickler Triclap auch Angebote im Wirtschaftsumfeld zum Beispiel im Bereich Teambuilding weiterdenkt, ergänzte: „Wir möchten, dass Krefeld in fünf oder zehn Jahren ein Mekka für IT-Startups ist. Wir wollen zeigen, wie das lebt, zeigen, was man als Gemeinschaft schaffen kann.“

Im K2-Basecamp haben junge Gründer Büroräume gefunden

Das soll der ans Silicon Valley als einem der bedeutendsten Standorte der IT- und Hightech-Industrie angelehnte Name unterstreichen, der gleichzeitig an die Textiltradition Krefelds anknüpft. Passend zur Seidenstadt besteht der Name der Initiative aus Silk, Englisch für Seide, und Valley für Tal – was der flache Niederrhein ja gewissermaßen ist.

Ein entsprechendes Schild mit dem Logo #silkvalley übergaben die Jungunternehmer jetzt Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer beim von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein organisierten Treffen von Gründern und Etablierten unter dem Motto „Start-ups meet Business“.

In einem umgebauten Teil einer ehemaligen Produktionshalle des früheren Kleinewefers-Stammwerks hinter dem K2-Tower und dem Basecamp ging es dabei ums Austauschen und Vernetzen zwischen Etablierten, Gründern und solchen, die es werden wollen. Auf der einen Seite: neue Denkweisen, Technologien und Geschäftsideen. Auf der anderen Seite langjährige Erfahrung, ausgebaute Geschäftskontakte und Ressourcen.

Laut Oberbürgermeister Meyer
werden Pioniere gebraucht

„Wir brauchen Pioniere“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer, der auf dem Podium von seiner ersten Begegnung mit den Gründern der Firma Weltenweber berichtete, die virtuelle Welten für spielerische, medizinische oder historische Zwecke entwickelt, aber auch beispielsweise für technische Trainings an Maschinen nutzbar machen kann. Sie seien „kreative Leute, gefangen in ihren Möglichkeiten“ gewesen, erzählte Meyer von einem Treffen in einer viel zu kleinen Wohnung, „weil sie einfach kein Büro fanden“.

Die vier Weltenweber hatten als Erste das K2-Basecamp der heutzutage unter anderem im Bereich Gewerbeimmobilien tätigen Kleinewefers GmbH bezogen – mittlerweile sind insgesamt fünf Start-ups dort ansässig.

Start-ups brauchen
ein gutes Netzwerk

Schnell sei klar geworden, dass Start-ups mehr als nur Räume bräuchten, berichtete Erich Bröker, Geschäftsführer der Eigentümerin und Betreiberin des K2-Towers und Industrieparks. „Wir haben das Konzept ergänzt, bieten zum Beispiel Mentoring an.“ Auch den Kontakt zu Politik, Wirtschaft und Verwaltung herzustellen, gehöre dazu. Insgesamt gebe es ein „gutes Netzwerk zur Unterstützung bei Gründungen – mit der Stadt, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, der Industrie- und Handelskammer“, warb der IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz für Mut zur Selbstständigkeit.

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