Uerdingen : Stellenabbau bei Siemens: „Konzern will Belegschaft spalten“
Auf der einberufenen Versammlung hören die Mitarbeiter nichts Konkretes zum Stellenabbau. Am Standort in Uerdingen haben nicht alle eine Einladung erhalten.
Krefeld. Die Angst ist spürbar bei den Mitarbeitern im Krefelder Siemens-Werk. Am Freitag hat das Unternehmen zu einer Belegschaftsversammlung geladen, um über den angekündigten Stellenabbau zu informieren. Doch nicht alle Mitarbeiter sind darüber informiert worden, dass die Versammlung stattfindet. „Das ist der erste Versuch des Arbeitgebers, die Belegschaft hier am Standort zu spalten“, sagt ein Mitarbeiter des Betriebsrates, der namentlich nicht in der Zeitung genannt werden möchte.
Eingeladen ist nur die vom Stellenabbau betroffene Abteilung, die Rohbaufertigung, sowie ihr zuarbeitende Unternehmensbereiche. Üblicherweise informiert die Unternehmensleitung die gesamte Belegschaft am Standort mit Aushängen in jeder Abteilungen und per E-Mail über eine Versammlung. „Das ist bei Einkauf, Vetrieb, Engineering und in Teilen der Fertigung nicht passiert“, erklärt der Siemens-Mitarbeiter.
Trotzdem sind deutlich mehr Beschäftigte zu der Versammlung gekommen als die 300 unmittelbar betroffenen. Diese hören auf der Belegschaftsversammlung nichts Neues. Die Kosten am Standort Krefeld seien wegen des starken internationalen Wettbewerbs in der Schienenfahrzeugsparte zu hoch, so hatte das Unternehmen in einer Pressemitteilung bereits vorab den Stellenabbau begründet (die WZ berichtete). „Es wurden nur Zahlen präsentiert, warum das Werk in Krefeld angeblich nicht kostendeckend produziert. Nichts Konkretes“, sagt ein Engineering-Mitarbeiter.