Statt Autos gibt’s nun Baustoffe

„Bauen und Leben“ geht in die früheren Ford-Kuhn- Räume und kooperiert künftig regional mit Händlern an 26 Standorten.

Krefeld. An der Glockenspitz reißen die Bagger das Werkstattgebäude des ehemaligen Autohauses Ford Kuhn ein. Zwischen den Trümmern stehen die neuen Besitzer und Geschäftsführer des Baufachhandels "Bauen und Leben", Friedhelm Conen und Theo Peitz.

Ungeduldig warten sie darauf, dass die Arbeiten voranschreiten, damit sie im Herbst einziehen können. Dann wird ein Beratungszentrum im früheren gläsernen Präsentationsgebäude des Autohauses entstehen mit einem völlig neuen Baustofflager in einer Halle und auf einer überdachter Freifläche.

Zu den Kunden zählen keineswegs nur gewerbliche, sondern zu 30 Prozent auch private, wie Häuslebauer oder Sanierer. Um fehlender Vorstellungskraft auf die Sprünge zu helfen, beraten geschulte Fachkräfte und vier Innenarchitektinnen die Bauwilligen - auf Wunsch auch vor Ort.

Dabei kann das Bauvorhaben einschließlich aller passenden Baustoffe, Formen und Farben abgestimmt werden. Mit Hilfe eines acht Quadratmeter großen Collagen-Tisches lassen sich Muster aus Bodenbelägen, Tapeten und anderen Materialien kombinieren.

Eine weitere Neuheit ist ein Collagen-Turm, der - vergleichbar mit einem in sich drehbaren "Zauberwürfel" - so verschoben werden kann, bis Dachziegel samt Dachrinne mit Wärmedämmung und Verbundglasfenster zusammenpassen.

Eine Klangstraße, die schlechte von guter Trittschalldämmung unterscheidet, gibt es ebenso wie das "Live-Haus", das sich transparent über drei Etagen erstreckt und im Querschnitt alte und neue Bauweise sowie technisch falsche und richtige Bauausführung veranschaulicht.

Wer sich das Material ausgesucht hat, will es oft von Profis zuverlässig eingebaut wissen. Ein Netzwerk aus mehr als 100 Krefelder Handwerksfachbetrieben aller Branchen kann von den "Bauen und Leben"-Mitarbeitern empfohlen werden. Auch Bauingenieure, Architekten und Energiefachleute werden vermittelt.

Das Baustofflager ist mit Markenartikeln in einem Gesamtwert von 1,3 Millionen Euro vom Beton über Steine, Material für den kompletten Innenausbau bis zum Gartenlandschaftsbau bestückt. "Unsere Philosophie sind Markenprodukte, die für einen hohen Qualitätsstandard stehen", sind sich Conen und Peitz einig.

Als Quantensprung bezeichnen die Geschäftsführer ihre strategische Allianz mit neun selbständigen Gesellschaftern vom Niederrhein, die an insgesamt 26 Standorten in NRW Geschäftshäuser betreiben. "Bei den meisten Kooperationen hört das nach dem gemeinsamen Einkauf schon auf. Wir haben auch Buchhaltung, EDV, Logistik, Marketing, Personalentwicklung und Weiterbildung zusammengelegt, was großes gegenseitiges Vertrauen voraussetzt."

Außerdem haben alle Partner ihre Firmenfahrzeuge in die eigens gegründete Spedition Euro Bau Trans überführt. "Nur wer über Grenzen hinweg denkt, kann die Kostenführerschaft bei guten Konditionen für die Kunden halten", sind Conen und Peitz von ihrer Strategie überzeugt.

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