Siemens will wachsen

Zurzeit wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Es geht um eine Erweiterung um 125 000 Quadratmeter

Krefeld. Die Zugbauer bei Siemens in Uerdingen werden künftig mehr zu tun bekommen. Ob sie das auch auf einem erweiterten Gelände tun werden, ist zurzeit in der Planungsphase: „In der vergangenen Sitzung des Planungsausschusses und vor einer Woche im Rat ist einstimmig beschlossen worden, einen Bebauungsplan für das Nordgelände des Siemens-Werkes zu erarbeiten. Das läuft zurzeit“, sagt Georg Lohmann, Pressesprecher des Konzerns für NRW.

Es geht um eine firmeneigene Fläche von 125.000 Quadratmetern zwischen der Friedens- und Adolf-Dembach-Straße. Mit dem Aufstellen eines Bebauungsplanes sollen die rechtlichen Voraussetzungen für eine industrielle Nutzung des Geländes auf Dauer gesichert werden. Dann will Siemens dort auch neu bauen.

Hintergrund sind Bündelungen im Fertigungsbereich und eine sehr gute Auftragslage: Bereits im Juni 2008 hat der Konzern beschlossen, sich bis Geschäftsjahresende 2009 von seinem Werk in Prag zu trennen. Die Produktion dort wurde Ende Oktober 2009 abgeschlossen. Die Grundstücke und Gebäude wurden an eine Prager Immobilienverwaltungs-Gesellschaft verkauft. Fast zeitgleich, Ende August 2009, hat Siemens seine Gesellschaft in Maribor in Slowenien geschlossen.

Auch dieses Grundstück wurde verkauft, in diesem Fall an eine slowenische Firma, die im Stahlbau aktiv ist. Die Reisezüge, die in Prag gebaut wurden, werden künftig im Uerdingen gefertigt, die Metros im Werk Wien. Auch die Züge, die in Maribor produziert wurden, werden auf die beiden genannten Werke verteilt.

Ein weiterer Grund, sagt Lohmann, sei die Marktbeobachtung: „Wir wollen bereit sein, damit wir, wenn der Markt es vorgibt, am Uerdinger Standort erweitern können.“ Marktforscher gingen davon aus, dass der Bahnbereich künftig einen jährlichen Zuwachs von drei Prozent haben wird. Viele Regionen gebe es noch bahntechnisch zu erschließen; die Bahn spiele eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Logistik-Aufgaben.

Planungsdezernent Thomas Visser zum Bebauungsplan mit der Nummer 767: „Die Planung hat, ebenso wie die von Thyssen-Krupp Nirosta, bei der Stadt absolut oberste Priorität — wegen der Bedeutung für die Stadt und wegen der zeitlichen Bedingungen für die Unternehmen.“ Nach dem einleitenden Beschluss jetzt folge die Beteiligung der Öffentlichkeit. Spätestens im Frühjahr 2012 könne alles erledigt sein. Vorgesehen sei auch eine nördliche Anbindung über die Adolf-Dembach-Straße/Europaring.

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